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Schlanker Körperbau verlängert das Leben  
  Auf der Suche nach einem langen Leben haben Mediziner neue Erkenntnisse gewonnen. In einer Studie wurde festgestellt, dass nicht der Verzicht auf Kalorien, sondern ein schlanker Körper ausschlaggebend ist.  
Versuche an unterschiedlichen Arten haben gezeigt, dass kalorienarmes Essen Lebensjahre schenken kann. Der Deutsche Matthias Blüher und seine Kollegen Ronald und Barbara Kahn von der Harvard Universität in Boston sind jetzt der Frage nachgegangen, ob tatsächlich das spartanische Leben oder nicht vielmehr der schlanke Körperbau den Ausschlag für ein hohes Alter geben. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Wissenschaftsjournal "Science"
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Der Artikel in Science: "Extended Longevity in Mice Lacking the Insulin Receptor in Adipose Tissue" (Bd. 299, S. 572 / kostenpflichtig)
->   Science
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Um 18 Prozent älter
Durch gentechnische Veränderungen blieben die Mäuse mager ohne hungern zu müssen. Diese Gen-Mäuse wurden im Durchschnitt 18 Prozent älter als ihre "normalen" Verwandten. Ob sich dieses Ergebnis auf Menschen übertragen lässt, ist den Forschern zufolge allerdings noch unklar.
Fettgewebe bestimmt Lebensspanne
Das Team züchtete Mäuse, denen ein bestimmter Insulin-Rezeptor im Fettgewebe fehlt. Diese so genannten FIRKO-Mäuse hatten 50 bis 70 Prozent weniger weißes Fettgewebe und wogen 15 bis 20 Prozent weniger als Tiere mit dem Insulin-Rezeptor. Dabei fraßen die FIRKO-Mäuse genauso viel und im Vergleich zu ihrem Körpergewicht sogar mehr als die anderen Nager.

Blüher und Kollegen schließen daraus, dass nicht die Kalorienzufuhr den Stoffwechsel und damit die Lebensspanne der Mäuse beeinflusste, sondern vielmehr das reduzierte Fettgewebe.
Ergebnisse auf Menschen übertragbar?
Möglicherweise könnte sich bei Menschen das gleiche Ergebnis mit Medikamenten erreichen lassen, hofft der federführende Autor Blüher, der zuvor in Leipzig gearbeitet hat. Bis zur Entwicklung eines solchen Medikaments werde allerdings noch mindestens ein Jahrzehnt vergehen.

Komplizierend kommt hinzu, dass es Forschern gelingen müsste, wie bei den FIRKO-Mäusen ganz gezielt nur die im Fettgewebe liegenden Insulin-Rezeptoren auszuschalten.

Eine generelle Beeinträchtigung des Insulin-Haushalts im Körper - so wie sie die Mutation der drei bisher bekannten maßgeblichen Gene mit sich bringt - führt unweigerlich zum Zwergenwuchs, warnen Blüher und Kollegen.
->   Universität Harvard
 
 
 
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01.01.2010