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Best of Biotech: Therapeutika, Stammzellen & Co  
  Neue Therapeutika gegen Infektionskrankheiten, die Vermehrung von Stammzellen und innovative Behandlungsmethoden gegen Viruserkrankungen wie Hepatitis und Aids: Für diese Ziele erhielten drei Biotech-Start-up-Gruppen aus Wien, Graz und Innsbruck Donnerstagabend die Hauptpreise im Rahmen des "Best of Biotech" (BOB) Businessidee-Wettbewerbs.  
Er wurde heuer zum zweiten Mal von der österreichischen Innovationsagentur (Life Science Programm) veranstaltet.
->   Best of Biotech
Planung von Start-up-Unternehmen
Anstatt den Hauptpreis zu vergeben, zeichnete die auch international besetzte Jury drei Business-Konzepte mit je 3.000 Euro aus. Alle drei Teams planen bereits die Gründung von Start-up-Unternehmen.

Zusätzlich wurden zwei Sonderpreise von je 1.000 Euro für hervorragende wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet koronarer Herzerkrankungen und für besondere Fortschritte im Bereich E-Health vergeben.
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Hauptsponsor war auch dieses Mal Baxter, die Sonderpreise wurden vom Biotechnologie-Unternehmen Biogen gestiftet.
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Projekt 1: Identifizierung von Wirkstoffen
Die drei ausgezeichneten Projekte stammen aus dem Bereich der "roten" (medizinischen) Biotechnologie, die schon 2001 am stärksten vertreten war. Die Wiener Projektgruppe "Vienna Biotec - Information driven drug design" um Uwe von Ahsen plant die Entwicklung neuer Therapeutika für Infektionskrankheiten, wie etwa jener des Atmungstraktes. Hierfür wird eine neue Plattform zur Identifizierung geeigneter Wirkstoffkandidaten eingesetzt.

Basis ist die Identifizierung von therapiezugänglichen Antigenen an der Oberfläche von Krankheitserregern. Diese Antigene werden dann in silico (im Computer) mit Wirkstoffkandidaten in Verbindung gebracht, um so passende Wirkstoffe zu identifizieren.
Projekt 2: Stammzellzüchtung aus Knochenmark
Karl-Heinz Preisegger aus Graz und das Team der "Eccocell Cardiosafe", geplant als Spin-off-Gründung des Grazer Unternehmens Lifecord (Stammzellgewinnung aus Nabelschnurblut, Anm.), entwickeln Methoden zur Stammzellzüchtung aus Knochenmark und deren Aufbewahrung.

Körpereigene Stammzellen können nach einem Herzinfarkt die Herzfunktion in einem bisher nicht gekannten Ausmaß wiederherstellen. Sie lassen sich sowohl in der Therapie von akuten Herzinfarkten als auch präventiv bei Personen mit hohem Risiko einsetzen. Schwerpunktmäßig befasst sich das Team von Preisegger mit der Optimierung der Funktionalität von angereicherten Stammzellen sowie der Erforschung der Therapiemöglichkeiten bei Herzinfarkten.
Projekt 3: Therapeutika gegen Viruserkrankungen
Das Innsbrucker "Ugichem"-Team entwickelt innovative Therapeutika gegen Viruserkrankungen wie Aids und andere Infektionskrankheiten. Das ursprünglich aus München stammende Team um Holger Bock wird sein Start-up-Unternehmen in Innsbruck ansiedeln.

Basis der Entwicklungen der "Ugichem" ist eine neue Plattformtechnologie zur chemischen Synthese von so genannten Antisense-Wirkstoffen. Diese Wirkstoffe greifen in den Krankheitsprozess bereits vor der Entstehung von krank machenden Proteinen ein. Auf Basis dieses Prinzips plant das Team zunächst die Entwicklung von Medikamenten gegen HIV und später gegen andere virale und entzündliche Erkrankungen.
Sonderpreise für neue Projekte ...
Die Regionalpreise des Best of Biotech-Wettbewerbs wurden dieses Mal ausgesetzt, da es aus den einzelnen Bundesländern jeweils zu wenige Einreichungen gegeben hat. Dafür wurden von der Jury Sonderpreise für besonders interessante Projekte vergeben, die im Rahmen der Wettbewerbskriterien nicht berücksichtigt werden konnten.
... für neue Herz-Implantate ...
Christoph Strehblow und sein Team (Universitätsklinik für Innere Medizin II der Universität Wien) entwickeln neue Implantate (intrakoronare Stents) für koronare Herzerkrankungen. Das Besondere ist die Verwendung spezieller Materialien, die spezifische Medikamente freisetzen, um so den Heilungserfolg zu verbessern und langfristig sicherzustellen. Die Jury bedachte das Team mit einem Sonderpreis für hervorragende wissenschaftliche Forschung.
... und Software für Schlafmedizin
Die "The Siesta Group" von Georg Dorffner (Firmensitz am Institut für Hirnforschung der Universität Wien) beschäftigt sich mit der automatisierten Analyse von medizinischen Schlafaufzeichnungen mit Hilfe eines eigens entwickelten Software-Programms und bietet insbesondere Schlaflabors neben der Automatisierung der Standardauswertung auch neuartige Methoden an. Die Gruppe erhielt einen Sonderpreis für besondere Fortschritte im Bereich E-Health.
->   Biogen
 
 
 
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01.01.2010