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Behindertenverbände: "Recht, nicht Mitleid"  
  Zehn Prozent der Bevölkerung sind nach Schätzungen der EU-Kommission körperlich oder geistig behindert. Im heurigen "Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen" will sich die EU für Chancengleichheit einsetzen sowie für eine positivere Darstellung der Menschen mit Behinderung. In Österreich haben am Mittwoch verschiedene Behindertenverbände ihre Forderungen bekannt gegeben. Kurz zusammen gefasst lauten sie: "Recht, nicht Mitleid".  
Gleichstellungsgesetz gefordert
Ob das Jahr 2003 im Sinne der EU-Initiative ausgehe, das hänge von der Entwicklung des Gleichstellungsgesetzes in Österreich ab, meinte Eduard Riha von der Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR) im ORF-Radio. Die ÖAR repräsentiert als Dachorganisation rund 80 österreichische Verbände.

Die zentrale Forderung aller Verbände: Ein bundesweites Gleichstellungsgesetz und die Entfernung behindertenfeindlicher Passagen aus diversen Gesetzen.
->   ÖAR
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Die verschiedenen Verbände
Am Mittwoch präsentierten einige der österreichischen Behindertenverbände ihre Forderungen an die heimische Politik anlässlich des "Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderungen". Gleichbehandlung und Gleichstellung ist die zentrale Botschaft von "Integration Österreich", "Lebenshilfe Österreich", dem "Österreichischen Kriegsopfer- und Behindertenverband", dem "Österreichischen Zivil-Invalidenverband", der "Österreichischen Arbeitsgemeinschaft Rehabilitation" und von "Selbstbestimmt Leben Österreich".
->   Europäisches Jahr für Menschen mit Behinderung
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Reaktion der Grünen
Die Grünen unterstützen die Forderung nach einem Behindertengleichstellungsgesetz, teilte am Mittwoch die Behindertensprecherin der Grünen, Teresia Haidlmayr, in einer Aussendung mit.

Es sei ohnehin eine jahrelange Forderung ihrer Partei. Ein Behindertengleichstellungsgesetz solle einklagbare Rechte verankern, so Haidlmayr.
"Uns selbst vertreten"
"Wir müssen uns selbst vertreten, sonst verpufft das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen ohne Auswirkungen", meinte Bernadette Feuerstein von der Interessensvertretung Selbstbestimmt-Leben. Menschenrechte dürften Menschen mit Behinderung nicht vorenthalten werden, so Feuerstein. Rechte seien gefragt, nicht "Mitleidsmasche und Almosenpolitik".
Recht auf Bildung, Wohnung, Beruf
Die verschiedenen Behindertenverbände haben neben der einheitlichen Forderung nach Gleichstellung unterschiedliche Anliegen: zum Beispiel die Integration in der Schule auch nach der neunten Schulstufe, Arbeits- und Mietverträge in einfacher Sprache oder Rechtsanspruch auf medizinische, berufliche und soziale Rehabilitation.

Kurz gefasst: Recht auf Bildung, Wohnung, Beruf, Partnerschaft.
Beispiel: Menschen mit Lernschwierigkeiten
"Wir wollen behandelt werden wie andere auch", sagt Peter Pettek, ein junger Steirer, der mit dem Verein "People First Steiermark" Menschen mit Lernschwierigkeiten vertritt. Der Begriff "geistige Behinderung" soll laut Broschüre von "People First" vermieden werden.
->   Die Forderungen von People First
->   Integration Österreich (I:Ö)
->   Lebenshilfe Österreich
->   Österreichische Kriegsopfer- und Behindertenverband (KOBV), Wien, Niederösterreich und Burgenland
->   Österreichischer Zivil-Invalidenverband (ÖZIV)
->   Selbstbestimmt Leben Österreich (SLIÖ)
->   People First Steiermark
 
 
 
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01.01.2010