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Neuer Ansatz: Pflanzenschutzmittel gegen Malaria  
  Vor kurzem erst wurde das Genom des Malaria-Erregers entschlüsselt, nun ist Forschern ein neuer Schritt in der Bekämpfung der Tropen-Krankheit gelungen: Pflanzenschutzmittel, die den Erreger abtöten.  
Auf Grundlage der Genkarten von Erreger und Überträger fanden australische und US-Wissenschaftler heraus, wie der Erreger mit Pflanzenvernichtungsmitteln unschädlich gemacht werden kann, wie Geoff McFadden von der Universität Melbourne am Freitag im australischen Rundfunk erläuterte.
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Malaria: Erreger und Überträger genetisch entschlüsselt
Hoffnung für Hunderte Millionen Betroffene - auch wenn das Sterben vorläufig noch weiter gehen wird: Internationale Wissenschaftlergruppen haben sowohl die Erbsubstanz des gefährlichsten Malaria-Erregers Plasmodium falciparum, als auch des hauptsächlichen Überträgerorganismus in Afrika - des Moskitos Anopheles gambiae - entschlüsselt. Die Veröffentlichungen erfolgen in den renommierten Wissenschaftszeitschriften "Nature" und "Science".
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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Ähnliche Proteine wie Pflanzen
500 der gut 5.000 im Genom des Parasiten kodierten Eiweiße seien biochemisch ähnlich aufgebaut wie Pflanzen. Deshalb könnten dieses Proteine mit Substanzen zerstört werden, die sonst gegen Pflanzen eingesetzt werden.

Da die Pflanzen-ähnlichen Strukturen im Menschen nicht vorkommen, sei diese Methode für den Menschen unschädlich. In den USA sei ein Versuch mit einem Herbizid zu 80 Prozent erfolgreich gewesen, sagte McFadden.
Bislang schnelle Immunisierung gegen Insektizide
Ein Problem der bisher eingesetzten Insektizide war, dass die Parasiten sehr schnell dagegen immun wurden. Die Arbeit der Wissenschafter am Walter und Eliza Hall-Institut an der Universität Melbourne und in den USA wurde am Freitag im Wissenschaftsmagazin "Science" veröffentlicht.
Jährlich mehr als eine Million Tote durch Malaria
Malaria ist nach Aids die Krankheit, die die meisten Menschen tötet. Jährlich sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation mehr als eine Million Menschen daran, das sind fast 3.000 jeden Tag.

Neun von zehn Malaria-Opfern leben in Afrika. Viele von ihnen sind Kinder unter fünf Jahren. Die Malaria-Erreger gelangen beim Stich mit dem Speichel der Mücke in den menschlichen Organismus und reifen hauptsächlich in der Leber heran. Die Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen.
->   University of Melbourne
->   Informationen der Weltgesundheitsorganisation WHO über Malaria
->   Sämtliche Beiträge über Malaria im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010