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Wochenend-Pille: Viagra bekommt neue Konkurrenz  
  Ein weiterer "Viagra"-Nachfolger ist in London vorgestellt worden: "Cialis" wird jetzt in der EU eingeführt - dank seiner etwa 24 Stunden anhaltenden Wirkung sprechen Mediziner bereits von der "Wochenend-Pille".  
"Cialis" enthält den Wirkstoff Tadalafil des US-Pharmakonzerns Eli Lilly Icosund soll zunächst in Großbritannien, Deutschland, Dänemark, Finnland und Schweden erhältlich sein - in ein paar Wochen ist es dann auch in Österreich so weit.
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"Cialis" und "Viagra": Gleiche Wirkweise
"Cialis" funktioniert auf die gleiche Weise wie "Viagra": Beide blockieren das Enzym Phosphodiesterase 5, das im Falle einer Funktionsstörung verhindert, dass Blut in den Penis gelangt. Während das seit einigen Jahren vermarktete "Viagra" in der Regel erst nach einer Stunde und nicht länger als zwölf Stunden wirke, setzt sich der Erfolg bei "Cialis" schneller und etwa 24 Stunden lang ein. Deshalb wurde das neue Medikament von manchen Urologen bereits als so genannte Wochenend-Pille bezeichnet. "Cialis" wird in der Dosierung von zehn und 20 Milligramm erhältlich sein.
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Mehr Spontaneität bei Potenzstörung
Entscheidender Vorteil gegenüber dem Konkurrenten "Viagra" soll die schnellere und länger andauernde Wirkung sein. Das Medikament muss nämlich nicht unmittelbar vor dem Sex eingenommen werden.

Es erlaubt den Männern mit Erektionsstörungen "mehr Spontanität". "Patienten haben nun die Möglichkeit, den richtigen Moment auszuwählen", sagte Professor Hartmut Porst von der Universität in Hamburg.

Ein weiterer Vorteil ist demnach, dass die Wirkung nicht durch Nahrungsaufnahme beeinträchtigt wird. Als Nebenwirkungen wurden dagegen Kopf- und Nackenschmerzen verzeichnet.
Umfangreiche Studien standen vor Zulassung
Die Zulassung für alle 15 EU-Staaten erfolgt auf der Grundlage von über 60 umfassenden Studien mit mehr als 4.000 Personen. Durchschnittlich 81 Prozent der Männer in allen Studien berichteten über verbesserte Erektionen.

"Mit 'Cialis' wird eine weitere Möglichkeit zur Behandlung von erektiler Dysfunktion geboten. Ein enormer Meilenstein", erklärte Robert Browne von Elli Lilly.
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Erektile Dysfunktion: Rund 660.000 Österreicher betroffen
Erektile Dysfunktion wird definiert als dauerhafte Unfähigkeit, eine für den Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu erlangen und aufrecht zu erhalten. In Österreich leiden etwa 660.000 Männer unter Erektionsstörungen, weltweit sind es Schätzungen zufolge 152 Millionen.
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Die vielen Nachfolger von "Viagra"
Nach "Viagra" war "Uprima" die zweite "Pille" zur Behandlung der erektilen Dysfunktion. Während der "Viagra"-Wirkstoff Sildenafil im Penis das Enzym PDE5 hemmt, so zu einer Entspannung der Muskulatur und damit zur Erektion führt, wirkt die Apomorphin-Tablette "Uprima" direkt auf das Gehirn.

Die Substanz entfaltet seinen Effekt an den Rezeptoren für den Nerven-Botenstoff Dopamin. Dadurch wird auch jenes Gehirnareal stimuliert, das für die Erektion verantwortlich ist.

Bald soll auch das Präparat Vardenafil ("Levitra") in die Apotheken kommen, das noch gezielter als "Viagra" einsetzbar sein soll.
->   Mehr zum Thema Viagra bzw. Potenzmittel in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010