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FSME-Studie: Längerer Impfschutz gegeben  
  Laut den Rohdaten einer groß angelegten Studie wirkt die FSME-Impfung offenbar wesentlich länger als bisher angenommen. Das dürfte schon in absehbarer Zeit zu neuen Empfehlungen führen.  
Auch wenn momentan die Influenza da ist, die Zecken samt der gefährlichen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) kommen ganz bestimmt. Am Mittwoch präsentierte der Vakzinhersteller Chiron Behring in Wien neueste Erkenntnisse. Die Studie stammt vom Wiener Tropen- und Reisemediziner Herwig Kollaritsch.
2002 nur 60 FSME-Fälle
Österreich ist - mit Einschränkungen - das Paradebeispiel für ein Land, das die FSME-Problematik durch die Impfungen weitgehend im Griff hat. Kollaritsch: "Da darf sich Österreich beweihräuchern. Im Jahr 2002 hatten wir 60 Fälle. (...) Das ist ein halber Erfolg. Wir müssten eigentlich auf eine Fallzahl von weniger als 15 kommen. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Aber wir haben sie österreichisch etwas schlampig gemacht."
Tests an 430 Probanden beweisen ...
Zu einem echten Sprengstoff für die bisherigen Impfempfehlungen in Sachen FSME dürften sich allerdings die - noch nicht fertig ausgearbeiteten - Resultate einer Studie von Kollaritsch entwickeln. "Wir haben eine Studie mit 430 Probanden nach einem Auffrischungsintervall von mehr als drei Jahren gemacht. Wir haben den Antikörper-Status bestimmt und einmal aufgefrischt."

Bisher war nach einer vollständigen FSME-Grundimmunisierung (drei Teilimpfungen) immer eine Auffrischung nach drei Jahren propagiert worden. Doch offenbar kann auch viel später noch mit einer Auffrischung wieder agiert werden.
Häufige Auffrischungen bieten nicht mehr Schutz
Häufige Auffrischungsimpfungen bei der FSME haben keinen zusätzlichen Effekt. Der Experte: "Ein frühes Nachimpfen bringt keine Verbesserung. Der Booster-Effekt ist besser, wenn der Antikörperspiegel (im Blut als Schutz gegen die FSME, Anm.) vorher abgenommen hat."
Studie wird Oberstem Sanitätsrat vorgelegt
Die FSME-Impfung erzeugt wahrscheinlich einen ähnlich langjährigen und guten Schutz gegen die Zeckenkrankheit wie eine vom Betroffenen überstandene natürliche Infektion.

Kollaritsch: "Ich werde die Studie dem Obersten Sanitätsrat vorlegen. Eventuelle neue Empfehlungen werden aber erst in der nächsten Saison (2004, Anm.) zum Tragen kommen."
Werden längere Invervalle empfohlen?
So könnte eventuell in Zukunft der Zeitraum (bisher drei Jahre) zwischen den empfohlenen Auffrischungsimpfungen gestreckt werden. Außerdem dürfte auch noch nach vielen Jahren nur eine Auffrischung (statt Neubeginn mit den Teilimpfungen) ausreichen, um Menschen wieder vor der FSME sicher zu schützen.
->   Mehr über FSME in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010