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30 Jahre als blinder Rundfunkjournalist
Peter White, BBC-Radiomoderator und Reporter
 
  Wie ich selber in den frühen 70er Jahren zum Radio kam: keine formale Bewerbung; ich ging einfach hin und sagte, ich sei der Mann für den Job.  
Das ist natürlich nicht unbedingt für alle empfehlenswert, die dasselbe machen wollen. Bewerbungen müssen heute viel formaler sein.

In den Anfangszeiten war die Unterstützung der Kollegen eine wertvolle Hilfe. Im Gegensatz zu damals sind der Leistungsdruck und die Konkurrenz im Journalismus größer geworden. Heute wird aber der Gleichberechtigung ein viel höherer Stellenwert eingeräumt.
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Zur Person Peter White
Peter White arbeitet als Moderator und Reporter für verschiedene BBC-Radioprogramme wie z.B. You and Yours oder Today. Im Oktober 1995, am selben Tag an dem das neue Behindertendiskriminierungsgesetz in Kraft trat, wurde er der erste blinde Fernsehnachrichtenreporter. Seither gestaltet er regelmäßig Beiträge zu Bürgerrechten, die Paraolympics und Sozialpolitik. 2001 wurde er zum Sony Speech Broadcaster of the Year gewählt.
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Positives und Negatives
Technische Hilfsmittel wie Sprachausgabe und Braillezeile erleichtern blinden JournalistInnen die Arbeit mit Internet und Computer Gleichzeitig ist der Rückgang von Blindenschriftkenntnissen ein ernsthaftes Problem für sehbehinderte Personen, die es deshalb schwerer haben, so wie ich die Laufbahn eines Moderators einzuschlagen.

Dagegenhalten muss man aber, dass heute mehr darauf geachtet wird, Gebäude so zu errichten, dass sie für behinderte Menschen zugänglich sind und Maßnahmen zu überlegen, wie man Arbeitsmethoden an die Bedürfnisse behinderter Menschen anpassen kann.
Warum mehr behinderte JournalistInnen wichtig sind?
Behinderte Menschen machen einen großen und bedeutenden Teil der Gesellschaft aus und haben ein Recht darauf, dass ihre Ansichten akzeptiert werden, besonders von öffentlichen Rundfunkanstalten wie der BBC.
Behinderung ist keine Absonderlichkeit
Es ist an der Zeit, sich von der Vorstellung zu verabschieden, dass Behinderung etwas Absonderliches ist, das entweder als Tragödie oder Triumph behandelt werden muss, wie es im populären Journalismus noch immer vorkommt. Das wird nur geschehen, wenn die Arbeitskräfte bei Rundfunk, Fernsehen und Presse den Anteil behinderter Menschen in der Gesellschaft widerspiegeln.
 
 
 
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01.01.2010