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Die Störche kommen  
  Jährlich wetteifern Hobbyvogelkundler in Niederösterreich, Burgenland und Steiermark, wer den ersten Storch zu Gesicht bekommt. Regelmäßig zwischen Mitte und Ende März treffen die ersten Adebare in Ostösterreich ein.  
Die Vögel kommen aus den Überwinterungsgebieten in Afrika, um in Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark zu brüten. Vor allem die niederösterreichischen March-Auen haben sich zu beliebten Storchengebieten entwickelt.
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Ost- und Weststörche
Für ihren Weg aus den Winterquartieren in Afrika schlagen die Vögel verschiedene Wege ein. Die so genannten Weststörche ziehen über die Meeresenge von Gibraltar in Richtung Spanien und Frankreich. Die Oststörche, zu denen auch die österreichischen Vögel gehören, schlagen dagegen den Weg über den afrikanischen Graben, den Sinai, Israel und die Türkei ein, um zu ihren Brutgebieten in Europa zu kommen.
->   Mehr zu Störchen (Universität Wien)
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Bild: APA

Segelflug nutzt Aufwinde
Dass die Vögel dabei das offene Meer meiden und dafür weite Umweg in Kauf nehmen, hat gute Gründe. Sie legen nämlich einen guten Teil der Strecke im Segelflug zurück, dabei nutzen sie Aufwinde, die hauptsächlich über Landmassen entstehen. Das Meer erwärmt sich bei Sonneneinstrahlung nur sehr langsam, und es gibt kaum Aufwinde.
Rückwanderung durch Nahrungsangebot
Die Gründe für die spätsommerliche Rückwanderung der Störche in den Süden liegen auf der Hand. In Afrika finden die Tiere mehr Nahrung - Insekten, Frösche oder Fische - als im verschneiten Europa.

Dass die Störche großteils im Frühjahr und Sommer zum Brüten nach Europa wandern und nicht gleich in Afrika ihre Nester errichten, liegt daran, dass die Konkurrenz um Nahrung und Brutmöglichkeiten in Afrika sehr stark ist.

Es gibt dort zahlreiche Tierarten, etwa Abdimstörche oder Nimmersatte, welche die gleiche Nahrung bevorzugen. Daher weicht "unser" Storch eben nach Europa aus.
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Brutgebiete in Afrika
Dabei gibt es aber durchaus auch in Afrika vereinzelt Storchenbrutgebiete. In Südafrika ähneln die Witterungsverhältnisse den europäischen, hier brüten regelmäßig einzelne Paare. Ebenso können Störche an der afrikanischen Nordküste ihre Jungen aufziehen. Generell sind aber die Afrika-Brüter in der Minderheit.
->   Mehr zu Störchen (WWF)
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Letztes Storchenjahr eher ernüchternd
Derzeit laufen bei der Vogelschutzorganisation BirdLife noch die Storchenzählungen 2002. Tendenzen können die Ornithologen noch nicht abgeben, nur dass das Jungvogelaufkommen im Vorjahr witterungsbedingt nicht so toll war. Vor allem das Frühjahr war teilweise zu trocken.
->   BirdLife Österreich
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at
->   Studie: Bestand des Schwarzstorchs gesichert
->   Alle Jahre wieder: Die Zugvögel kommen
->   Das science.ORF.at-Archiv zum Thema Zugvögel
 
 
 
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01.01.2010