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Irak: Warnung vor Folgen brennender Ölquellen  
  Eines der ersten Ziele im Irak-Krieg ist es, die vermutlich brennenden Ölfelder im Süden des Landes unter Kontrolle zu bringen. Experten warnen vor den Umweltauswirkungen, sollten tatsächlich große Teile der Ölquellen in Brand gesteckt werden.  
Bild: APA
Brennende Ölquelle in Kuwait, 1991
Laut Bob Ebel, dem Direktor des "Center for Strategic and International Studies" in Washington, wäre das katastrophal.

Beim ersten Golfkrieg seien "700 Ölquellen in Kuwait in Brand gesteckt worden. Und es hat neun Monate gedauert, sie alle zu löschen," meinte Ebel gegenüber dem "New Scientist".
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Hauptölfelder des Irak
Die Hauptölfelder des Irak, die für etwa zwei Drittel der Ölproduktion verantwortlich sind, sind das Rumaila-Ölfeld im Süden mit etwa 1.000 Quellen und das Kirkuk-Ölfeld im Norden mit etwa 500 Quellen.
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Geografische Schwierigkeiten
Sollten die irakischen Ölquellen in hoher Zahl in Brand gesteckt werden, wären sie nur schwer wieder zu löschen, so Ebel.

Besonders im Norden des Landes sei das Gebiet nicht sehr flach, was ein Eingreifen erschweren könnte. "Man braucht große Mengen Wasser und eine Landebahn für Flugzeuge in der Nähe, um die notwendige schwere Ausrüstung heranzuschaffen."
->   Center for Strategic and International Studies
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Berichte über 30 brennende Ölquellen
Der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon hatte am Freitagvormittag in der BBC gesagt, es gebe Berichte über 30 in Brand gesetzte Ölquellen im Südirak.
->   Mehr zur aktuellen Lage im Irak in ORF.at
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Öl kommt mit hohem Druck an die Oberfläche
Zudem sei der Druck, mit dem das Öl aus irakischen Quellen strömt, weit höher als jener in Kuwait. Das gelte speziell für die Basra-Region, meinte Paul Rogers, ein Nahost-Expert der Universität Bradford. "Das macht das Löschen dementsprechend schwieriger."
Umweltauswirkungen: Verschmutzte Luft ...
Sollten die Ölquellen besonders lange brennen, würde das auch zu massiven Auswirkungen auf die Umwelt führen, meinte Ian Willmor von der Umweltschutzorganisation "Friends of the Earth".

Die Feuer setzten damals gewaltige Mengen an Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid frei. Sie verpesteten Kuwaits Luft und stellen für Natur und Mensch ein Langzeitrisiko dar.

In Kuwait seien mindestens 1.000 Personen auf Grund verschmutzter Luft umgekommen, meinte Willmor gegenüber "New Scientist".
... kontaminiertes Wasser
Das Grundwassersystem, das in Kuwait für etwa 40 Prozent des gesamten Frischwasserbedarfs verwendet worden war, wurde ebenfalls verunreinigt und kann bis heute nicht benutzt werden.

Nach Angaben von Willmore betrugen die entsprechenden Reinigungskosten in der betroffenen Golfregion geschätzte 40 Milliarden US-Dollar.

Auch der wirtschaftliche Schaden war enorm: Nach Berechnungen der US-Behörde National Science Foundations fraßen die Flammen täglich bis zu drei Millionen Barrel Öl (477 Millionen Liter), knapp fünf Prozent des Tagesweltverbrauchs.
->   Die Umweltauswirkungen laut "Friends of the Earth"
->   "New Scientist": Iraq oil field fires could be devastating
 
 
 
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01.01.2010