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Aids-Kombi-Impfung: Zwei Vakzine besser als eines  
  Die Kombination von zwei verschiedenen Versuchs-Vakzinen gegen die Immunschwächekrankheit Aids führt bei Affen zu einer besseren Immunreaktion als die Anwendung nur eines Typs von Impfstoff.  
Das geht aus Studien hervor, die kommende Woche bei einer Wissenschafter-Konferenz in Banff in Kanada präsentiert werden.

Die Konzerne MSD (Merck, Sharp & Dohme) sowie Aventis Pasteur wollen deshalb jetzt zusammen arbeiten und eine entsprechende erste klinische Studie durchführen.
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Aids: Tödlicher Angriff auf das Immunsystem
Das Kürzel Aids steht für das "Acquired Immune Deficiency Syndrome" und bezeichnet das Vollbild einer weiterhin unheilbaren Krankheit, deren Ursache der Zusammenbruch des Immunsystems ist. Aids-Erreger ist das Humane Immunschwäche-Virus.

Dieses 1983 erstmals isolierte Virus vermehrt sich in einer besonderen Klasse von Immunzellen, den T-Helfer-Zellen, und vernichtet sie. Sie erkennen für gewöhnlich eingedrungene Fremdkörper und mobilisieren das Abwehrsystem dagegen. In der Folge können sich zahlreiche andere Krankheiten weitgehend ungehemmt im Körper ausbreiten. Einst harmlose Infektionen werden für den Patienten damit zur tödlichen Bedrohung.
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Zwei Impfstoffe auf Basis von Viren-Vektoren
Merck hat ein HIV-Vakzin auf der Basis eines genetisch veränderten Adenovirus-Vektors (Ad5) entwickelt. Aventis Pasteur setzte hingegen auf ein Vogelvirus (Canarypox-Vektor - ALVAC).
Wechsel verbesserte Wirkung deutlich
In der präklinischen Studie wurde die wiederholte Anwendung von Ad5 mit jener plus einem Wechsel zu ALVAC bei an Affen erprobt. Dabei stellte sich heraus, dass der Wechsel zum zweiten Vakzin die Wirkung deutlich verbesserte.

"Wir fühlen uns extrem ermutigt durch diese Ergebnisse aus dem Tierversuch und wollen möglichst schnell klinische Studien durchführen", erklärte Michel DeWilde, stellvertretender Leiter der Abteilung für Forschung und Entwicklung von Aventis Pasteur in einer Aussendung.

Estmals würden zwei Konzerne wie Merck und Aventis ihre Anstrengungen für die Entwicklung einer Impfstrategie gegen HIV dabei kombinieren. Die Unternehmen sind schon jeweils etwa 20 Jahre mit Arbeiten für ein prophylaktisches Aids-Vakzin beschäftigt.
Studie mit Aids-Impfstoff: Ergebnis enttäuschend
Die erste große klinische Studie mit einem Aids-Impfstoff hat allerdings kürzlich ein enttäuschendes Ergebnis gebracht. Der Impfstoff verfehlte das Ziel, die 5.400 Teilnehmer erkennbar vor einer Infektion mit dem Aidsvirus (HIV) zu schützen.
->   Mehr dazu in science.ORF.at (Artikel vom 24.2.03)
Aids breitet sich weltweit aus, verursacht Hunger
Aids breitet sich nach Angaben der UNO in immer weiteren Teilen der Welt aus. In Afrika trägt die Immunschwächekrankheit inzwischen entscheidend zu Hungersnöten bei, da jährlich Hunderttausende von Landarbeitern an ihr sterben.

Weltweit haben sich 42 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert, allein im Jahr 2002 gab es fünf Millionen Neuinfektionen.
->   UNAIDS - das Aidsprogramm der Vereinten Nationen
->   Alles zum Stichwort Aids in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010