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Österreicher wird neuer Chef des RGZM  
  Der österreichische Ur- und Frühgeschichtler Falko Daim wird Generaldirektor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM), einem der renommiertesten archäologischen Forschungsinstitute Europas.  
Das bestätigte der 50-Jährige Universitätsprofessor am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien am Freitag auf Anfrage der APA. Er folgt mit Anfang November in dieser Funktion Konrad Weidemann, der in Pension geht.
RGZM: Funde der europäischen Ur- und Frühgeschichte
Das RGZM in Mainz wurde 1852 zur Erfassung der wichtigsten Funde der europäischen Vor- und Frühgeschichte gegründet und gliedert sich in die Abteilungen Vorgeschichte, Römerzeit und Frühgeschichte.
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Berühmt durch seine Restaurierungswerkstätten
Berühmt geworden ist das Museum durch seine Restaurierungswerkstätten, wo unter anderem die Werkzeuge und Waffen des Gletschermanns Ötzi, der Schatz aus dem Famen-Tempel in China aus dem frühen 9. Jh. oder die in Ägypten entdeckte Bronzestatue des Pharaos Pepi restauriert und konserviert wurden.
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Außenstellen in China, Georgien und Ägypten
Das rund 40 Wissenschafter beschäftigende Museum mit einem Gesamtbudget von etwa fünf Millionen Euro (dazu kommt laut Daim noch ein erklecklicher Anteil an Drittmittel) hat Außenstellen in Xian in der chinesischen Provinz Shaanxi, in Dmanisi (Georgien) und in Kairo im Ägyptischen Museum.

In Deutschland verfügt das RGZM über drei Exposituren: das Museum für die Archäologie des Eiszeitalters in Monrepos bei Neuwied, das Museum für antike Schifffahrt in Mainz und der Forschungsbereich Vulkanologie, Archäologie und Technikgeschichte in Mayen.
Daim: Stärke weniger in der musealen Präsentation
Bild: APA/ Falko Daim
Falko Daim
Daim sieht nicht so sehr die museale Präsentation oder eigene archäologische Grabungen im Mittelpunkt der Tätigkeit des Museums: "Unsere Stärke liegt einerseits in der Restaurierungsabteilung, die international einen hervorragenden Ruf genießt - wann immer es heikel ist, ruft man unsere Experten."

Andererseits liege der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit auf "Spitzenforschung bei der überregionalen Auswertung von archäologischen Funden, etwa die Entwicklung der germanischen Kultur am Limes unter dem Einfluss der Römer".

Als Professor der Uni Wien wird Daim kündigen, er will aber weiter als Dozent in Wien Vorlesungen halten und seine Studenten betreuen.
Zahlreiche Grabungen, Ausstellungen, ...
Der Wissenschafter hat zahlreiche Grabungen vor allem in Niederösterreich und dem Burgenland durchgeführt und war auch für große Ausstellungen verantwortlich, insbesondere die burgenländische Landesausstellung 1996 über "Hunnen und Awaren" sowie die niederösterreichische Landesausstellung 2001 "Sein und Sinn - Burg und Mensch".

Er ist Herausgeber der "Monographien zur Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie" (UniversitätsverlagWagner) und hat selbst vor allem über die Frühgeschichte im östlichen Mitteleuropa publiziert.

Das Interdisziplinäre Forschungsinstitut für Archäologie (VIAS Vienna Institute for Archaeological Science), dem er vorsteht, beschäftigt sich mit "naturwissenschaftlicher Archäologie", beispielsweise Bioarchäologie, geophysikalischer Prospektion und Archäometallurgie.
->   Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien
->   Interdisziplinäre Forschungsinstitut für Archäologie
 
 
 
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01.01.2010