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Zwei neue österreichische Nanotech-Netzwerke  
  In Österreich sollen zwei neue Netzwerke die Wirtschaft in den Bereich der Nano-Wissenschaft einbinden - und dafür sorgen, dass das heimische Forschungs-Know-how auch in konkrete Produkte umgesetzt wird.  
Noch hat die Nanotechnologie, bei der es um Strukturen im Bereich von Nanometern (ein Nanometer ist der millionste Teil eines Millimeters) geht, die Forschungslabors nicht wirklich verlassen.
"Countdown" für die industrielle Umsetzung
Doch der "Countdown" für die industrielle Umsetzung läuft. In Österreich sollen nun zwei neue Netzwerke dafür sorgen, dass die Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft funktioniert.
"Große Chance für Österreich"
Generell sehen Forscher und Industrievertreter in der Nanotechnologie eine große Chance für Österreich.

Die Forschungsleistungen in den heimischen Unis, Fachhochschulen und außeruniversitären Einrichtungen in mehreren Bereichen der Nanotechnologie könnten sich international absolut sehen lassen, nun gehe es darum, in Zusammenarbeit mit der Industrie erste Prototypen zu entwickeln, sagte Friedemar Kuchar von der Montanuniversität Leoben bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien.
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Nanotechnologie: Arbeiten mit kleinen Strukturen
Eine Definition von Nanotechnologie ist nicht so einfach, eigentlich fallen darunter alle Technologien, die mit entsprechend kleinen Strukturen arbeiten. Der Bogen der beteiligten Fachgebiete spannt sich von Maschinenbauern über Elektroniker und Materialwissenschafter bis hin zu Biologen und Medizinern.

Ein Ansatz versucht dabei, herkömmliche Werkstücke oder Halbleiterstrukturen immer weiter zu "verzwergen". Alternativ wird aber auch versucht, von Haus aus kleine Strukturen, wie Moleküle oder hauchdünne Biomembranen für bestimmte Zwecke maßzuschneidern und bestimmte Aufgaben erfüllen zu lassen.
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Netzwerk-Projekt "Nanonet-Styria"
Im neu entstandenen Netzwerk-Projekt "Nanonet-Styria" sind verschiedene steirische Forschungseinrichtungen und Industriebetriebe versammelt.

Es geht etwa um die Themen Design von Oberflächen, organisch/anorganische Opto-Elektronik und funktionalisierte Materialien, Nanopulver und nanostrukturierte Werkstoffe, pharmazeutische und biotechnologische Produkte oder Analytikmethoden.

Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt und würde 48,4 Mio. Euro benötigen.
Zweites Netzwerk "Micro@Nano-Fabrication-Austria"
"Micro@Nano-Fabrication-Austria" (MNFA) ist dagegen in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark angesiedelt.

Das Projekt gruppiert sich um die weltweit einzigartige Ionenstrahl-Technik und umfasst die thematischen Leitprojekte Mikro- und Nano-Strukturierung, "Bio-inspired" Materialien, funktionale Nanomaterialien, Nano-Elektronik und Sensor- und Aktuator-Systeme.

MNFA ist auf drei Jahre angelegt, der Investitionsrahmen ist mit 33 Mio. Euro veranschlagt.
Ministerium zahlt zunächst sechs Mio. Euro
Für die erste Phase der beiden Netzwerke wurden vom Infrastrukturministerium sechs Mio. Euro zur Verfügung gestellt.

Die beteiligten Wissenschafter sind zuversichtlich, dass bald auch die zweite Phase starten kann, schließlich habe der Rat für Forschung und Technologieentwicklung bereits von einem Jahr eine entsprechende Empfehlung abgegeben.
"Chance nutzen, oder weg vom Fenster"
Nanotechnologie stand am Donnerstag und Freitag auch im Mittelpunkt einer Veranstaltung der Gesellschaft für Mikroelektronik (GMe).

Erich Gornik, Geschäftsführer der Austrian Research Centers (ARC) ist zuversichtlich dass die neuen Nano-Projekte, an denen auch die ARC beteiligt sind, seitens der Politik unterstützt werden.

"Wenn wir die Chance nicht nutzen, sind wir in diesem Forschungsbereich bald weg vom Fenster", so Gornik.

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01.01.2010