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Donauländer und die EU-Wasserrahmenrichtlinie  
  Die Donau muss bis 2015 einen guten ökologischen Zustand erreichen. Das schreibt die so genannte Wasserrahmenrichtlinie der EU vor. Für die Donauländer geht damit ein großer Forschungsbedarf einher.  
Denn der Zustand dieses riesigen Flusseinzugsgebietes muss jetzt systematisch erfasst werden - und das stößt derzeit noch auf Probleme.
Donauraum: "Ganz eigene Flora und Fauna"
Es gibt noch keine Bewertungsmethoden, um den ökologischen Zustand der Donau zu erfassen. Denn der Donauraum hat eine ganz eigene Flora und Fauna, schildert Ursula Schmedtje von der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau.

"Man muss wissen, wenn hier eine bestimmte Flusskrebsart vorkommt, was das für das Gewässer bedeutet. Und das bedeutet unter Umständen etwas völlig anderes an der Donau, als etwa in Deutschland am Rhein."
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Countdown für die EU-Wasserrahmenrichtlinie
Bis Ende des kommenden Jahres läuft der Countdown: 2003 müssen die heimischen Gesetze den EU-Wasserrahmenrichtlinien angepasst werden. Die Wasserrahmenrichtlinie hat klare Umweltziele, so müssen alle Gewässer bis 2015 einen guten ökologischen Zustand erreichen.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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Unterschiedliche Umweltbelastungen
Im Donaueinzugsgebiet sind die Umweltbelastungen recht unterschiedlich. Bisher haben sich die Länder nur auf nationaler Ebene mit dem Gewässerschutz befasst, durch die Wasserrahmenrichtlinie werden erstmals über die Grenzen hinweg die ökologischen Probleme im gesamten Flussverlauf erfasst.

"So sieht man, dass wir im Donaueinzugsgebiet mit den Auswirkungen und Belastungen aus der Schwermetallindustrie oder dem Bergbau zu tun haben. Regional sehr unterschiedlich sind auch die Belastungen aus dem kommunalen Bereich", erläutert Ursula Schmedtje.
Nährstoffproblematik: Durch Überdüngung
In Serbien gebe es zwar Kläranlagen, diese jedoch funktionierten alle nicht, so die Expertin weiter. Die Abwässer gehen ungefiltert ins Gewässer. Durch den Krieg gebe es auch Schäden, durch die Öl direkt ins Gewässer gelange.

Ein Problem, das nach Aussage von Schmedtje in Österreich und Deutschland bekannt ist, ist die Nährstoffproblematik: "durch Überdüngung, die sich bis hin zum Schwarzen Meer auswirkt."
->   Mehr dazu: Projekt gegen Überdüngung in der Donauregion
Trendanalyse bis 2015 muss erstellt werden
In diesen Ländern ist es wegen der politischen Situation derzeit besonders schwierig, Prognosen für die nächsten Jahre abzugeben, meint die Expertin.

Aber eine Trendanalyse bis zum Jahr 2015 ist Teil der Forderungen zur Wasserrahmenrichtlinie der EU.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
->   Internationale Kommission zum Schutz der Donau
Mehr zum Stichwort Wasser und Donau in science.ORF.at:
->   Vereinte Nationen warnen vor weltweiter Wasserkrise
->   Das Donauwasser ist besser als sein Ruf
 
 
 
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01.01.2010