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Ölförderung im Regenwald: Beteiligung der OMV?  
  Die Umweltorganisation Global 2000 präsentierte am Mittwoch Fotos und Berichte aus Ecuador, denen zu Folge die Ölförderung die Natur zerstört und die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet. Kritisiert wurde v.a. eine geplante Beteiligung der OMV an dem Ölgeschäft.  
Aus Regenwald wird Savanne
Bild: Global 2000
Global 2000 in Ecuador
20.000 Pflanzen- und 1.500 Vogelarten kennt man laut der Umweltorganisation im ecuadorianischen Regenwald, dem Quellgebiet des Amazonas. 40 Prozent des Gebietes seien durch die Ölförderungen in den vergangenen drei Jahrzehnten zerstört worden.

So verbrauche ein Bohrloch im Durchschnitt drei Hektar Land, 60 Kilometer Straße und Pipelines und infolge mehrere Hektar Bauland für Siedler, sagt Karl Schellmann von Global 2000, der vor kurzem in Ecuador auf Lokalaugenschein war. Was vom Regenwald übrig bleibe, gleiche einer Savanne - nur mehr vereinzelt Bäume.
Bäche und Trinkwasser durch Rohrbruch verseucht
Verschiedene Umweltorganisationen treten seit Jahren gegen die Ölförderung im Regenwald Ecuadors ein. Während des Lokalaugenscheins in Ecuador von Mitgliedern der Umweltorganisation Global 2000 im Mai und Juni 2003 sei ein Ölförder-Rohr gebrochen und ausgeronnenes Öl habe in der Nähe einer Schule die umliegenden Bäche verseucht.
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Karl Schellmann im ORF-Radio: "Es wird hier wahrscheinlich so sein, dass man das Öl oberflächlich abbaggert, dass aber das Öl, das in den Senken und Bächen steckt, noch auf Jahrzehnte die Gegend unbrauchbar machen wird. Natürlich hat die Schule - so wie alle anderen Gebäude dort - keine andere Wasserversorgung als die kleinen Bäche und Flüsse in der Umgebung. Vermutlich wird dieses Schulgebäude nie wieder benutzbar sein."
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Österreichische Beteiligung?
Am Mittwoch warf Global 2000 dem österreichischen Energiekonzern OMV vor, er habe sich durch die Beteiligung an der Preussag auch in die Ölfelder im Regenwald eingekauft. Die OMV sei damit für die Zerstörung des Regenwaldes mitverantwortlich, so Global 2000.
OMV weist Vorwürfe zurück
Von Seiten der OMV hält Michaela Reeh den Vorwürfen entgegen, dass rein formal die OMV noch gar nicht offizieller Eigentümer sei. Michaela Reeh im Ö1-Mittagsjournal: "Die Beteiligungen in Ecuador wurden vor kurzem erworben - es war eine Gesamttransaktion der Übernahme der Preussag und sie wurde erst vor wenigen Tagen intern abgeschlossen. Die Genehmigungen und Zustimmungen der relevanten Regierungsstellen und der Partnerfirmen werden noch eingeholt. Wir erwarten sie innerhalb der nächsten Monate."
Energiekonzern will Umweltbedingungen klären
Es sei zwar bekannt, dass einige Aktivitäten in Ecuador nicht in dem Maße "umweltsensibel" seien, wie man es hierzulande erwarte, so Michaela Reeh. Doch das zuständige französische Partnerunternehmen Perenco sei als umsichtiger Betriebsführer bekannt.

Vorausgesetzt die OMV bekomme alle behördlichen Genehmigungen und die OMV bleibe in Ecuador, dann sei für Herbst geplant, die Umweltbedingungen an Ort und Stelle zu prüfen, heißt es von der OMV.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Global 2000
->   OMV
 
 
 
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01.01.2010