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Käfer nutzen Mondlicht als Kompass  
  Im Tierreich gibt es die unterschiedlichsten Methoden der Orientierung: Die afrikanischen Pillendreher-Käfer bedienen sich beim Rollen kleiner Dungkugeln des Mondlichts als Kompass.  
Bild: Nature
Pillendreher-Käfer beim Dungkugel-Rollen
Testreihen mit dem Scarabaeus zambesianus haben ergeben, dass die Käfer beim Rollen von Kugeln aus Tierdung stets dann in gerader Linie ihr Ziel ansteuerten, wenn sie vom polarisierten Mondlicht beschienen wurden.

Dies berichtet die schwedische Biologin Marie Dacke vom Institut für Zellbiologie der Universität Lund in "Nature".
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Die Studie erscheint unter dem Titel "Insect orientation to polarized moonlight " in "Nature" (Bd. 424, S. 33, Ausgabe vom 3. Juli 2003).
->   Nature
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Polarisiertes Licht: Nicht für Menschen erkennbar
Polarisiert bedeutet, dass die Lichtwellen alle in einer Ebene schwingen. Diese Eigenschaft können die Käfer im Gegensatz zu Menschen erkennen und nutzen sie zur Orientierung. War es bewölkt, brachten die Käfer beim Navigieren nur noch unsichere Schlangenlinien zu Stande.
Dung für Ummantelung ihrer Eier
Den Dung verwenden die Insekten aus der Familie der Blatthornkäfer zur Ummantelung ihrer Eier. Nach dem Schlüpfen ernähren sich die Larven dann vom Dung.
Orientierung, aber keine Rechts-Links-Unterscheidung
Dacke und ihre schwedischen sowie afrikanischen Kollegen ließen die Käfer bei den Tests unter einem polarisierenden Lichtfilter ihre Kügelchen rollen. Als sie die Polarisationsrichtung um 90 Grad änderten, machten die Käfer sofort eine rechtwinklige Wende, wobei einige nach rechts und andere nach links marschierten.

Das zeige, dass die Pillendreher-Käfer das Mondlicht zur Einhaltung eines geradlinigen Kurses nutzen, nicht aber rechts und links voneinander unterscheiden können, heißt es in "Nature".
->   Universität Lund
 
 
 
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01.01.2010