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Autoren der Uni-Reform versprühen Optimismus  
  Optimismus auf dem Weg zur Umsetzung der Universitätsreform in Österreich zeigen zwei maßgebliche Autoren des Universitätsgesetzes 2002: Sigurd Höllinger und Stefan Titscher.  
Sie präsentierten am Montag ein Buch, das die Reform in einen gesamteuropäischen Zusammenhang stellt, und die heimischen Universitäten trotz des sehr niedrigen Budgets 2003 auf die Seite der Reform bringen will.
"Die Krise als Chance"
'Die Krise als Chance.' So könnte man die Worte von Stefan Titscher interpretieren. Immerhin ist der Leiter der Arbeitsgruppe "Profilentwicklung" im Bildungsministerium als gelernter Wirtschaftssoziologe langjähriger Experte für Krisen in Unternehmen und damit auch in den neuen autonomen Universitäten.
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Immer mehr Unis klagen über Budgetlage 2003
Immer mehr Universitäten beklagten sich in den vergangenen Wochen über die angespannte Budgetlage 2003. U.a. die Universität für Bodenkultur (Boku) Wien, der heuer das Budget um drei Millionen Euro gekürzt wurde, die Uni Klagenfurt und die Universität Wien.
->   Mehr dazu (27.6.03)
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Managementfähigkeiten sind zu zeigen
Dass das Uni-Budget 2003 so niedrig ist, dass weder Investitionen getätigt, noch neues Personal eingestellt werden können, sieht auch er: "Es gibt natürlich trotz Anreizen auch Restriktionen, temporäre Restriktionen. Das Budget für die nächsten Jahre ist im Gesetz festgeschrieben. Und natürlich, auch wenn die Situation nicht angenehm ist, ist sie trotzdem ein ganz wesentlicher Punkt, um so etwas wie Managementfähigkeiten tatsächlich zeigen zu können," so Titscher im Ö1-Mittagsjournal.
Prestige: Anreiz für die Unis
Möglicherweise könnte 2003 ja auch das Ende der mageren Jahre sein. Wie fett die kommenden werden, liege nicht zuletzt an den autonomen Universitäten selbst, meint Titscher, und nennt "Anreize", um die österreichischen Unis auf Schiene in Richtung internationalen Wettbewerb zu setzen: "Neben finanziellen Anreizen ist das vor allem das Prestige, zur Spitze zu gehören, bei Kongressen und in Publikationen verstärkt vorzukommen."
Österreich - ein internationales Vorbild?
Als Hauptautor des Uni-Gesetzes 2002 gilt schon traditionell der Leiter der Hochschulsektion im Bildungsministerium Sigurd Höllinger.

Bei allen Auseinandersetzungen in Österreich selbst, trotz aller Proteste von Seiten der Universitäten: Im europäischen Ausland ortet Höllinger großteils Zustimmung, sogar Bewunderung für das "Österreichische" System, das neben Berühmtheiten wie dem "schwedischen Modell" und US-amerikanischen Vorbildern für Bildungsexperten bereits zum Begriff geworden sei.
Kuriose Verbündete
Dabei meint Sigurd Höllinger, bisweilen kuriose Verbündete zu finden: "Wir hatten eine Delegation des bayerischen Landtags zu Gast, und da haben sich die Vertreter von SPD und Grünen weit besser mit den starken Universitäten identifizieren können, als jene der CSU."
Schwindet Widerstand gegen Uni-Reform?
Auch in Österreich sieht Höllinger den Widerstand gegen das Uni-Gesetz im Schwinden begriffen. Unter anderem weil erkannt würde, dass eine schlankere Bürokratie auch den Arbeitnehmern an der Uni nütze: "Plötzlich haben die Kritiker der Abschaffung von Kommissionen und Gremien erkannt, dass es einen Betriebsrat gibt, der weit besser die Interessend der Arbeitnehmer wahrnehmen kann."

Dieser und andere Eindrücke sind nachzulesen in dem Buch von Stefan Titscher und Sigurd Höllinger.

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaftsredaktion
science.ORF.at
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Das Buch
"Hochschulreform in Europa - konkret"; herausgegeben von Stefan Titscher und Sigurd Höllinger, Verlag Leske und Budrich; ISBN 3-8100-3918-7; 366 Seiten, 24,90 Euro
->   Leske und Budrich
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01.01.2010