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Hohe Durchfallerquoten im neuen Medizin-Studium  
  Hohe Durchfaller-Quoten gibt es im neuen Studienplan für das Medizin-Studium. Bei jenen Prüfungen, die über die Aufnahme in den 2. Studienabschnitt entscheiden, sind in Innsbruck ein Drittel, in Wien ein Viertel und in Graz ein Fünftel der Angetretenen durchgekommen.  
Bloß ein Drittel bis ein Fünftel kommen durch
Bei jener Prüfung bzw. jenen Prüfungen, die über die Berechtigung zur Aufnahme in den zweiten Studienabschnitt entscheiden, sind in Graz weniger als ein Fünftel, in Wien ein Viertel und in Innsbruck ein Drittel der angetretenen Studenten durchgekommen.

Die neuen Medizin-Curricula sehen in Wien und Innsbruck nach zwei Semestern eine so genannte "Gesamt-Prüfung" vor, in Graz müssen einzelne Module positiv abgeschlossen werden.
"Rausprüfen" wird bestritten
An allen drei Standorten sind ab dem zweiten Abschnitt auf Grund der praxisnäheren Ausbildung Studienplatzbeschränkungen geplant - in Graz und Innsbruck vom Bildungsministerium genehmigt, in Wien trotz Untersagung durch das Ressort. Ein "Rausprüfen" der "überzähligen" Studenten weist man aber an allen Unis zurück.
Wien: 271 von 1.071 Medizin-Anfängern
In Wien absolvierten nur 271 der 1.071 angetretenen Medizin-Anfänger des Studienjahrs 2002/03 (insgesamt: 1.319 Studienanfänger) die "Summativ integrierte Prüfung" (SIP) positiv. Die Durchgefallenen bzw. nicht zur Prüfung Erschienenen haben noch eine Chance Ende September. Nutzen sie auch diese nicht, können sie nicht in den zweiten Studienabschnitt aufsteigen.
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50 Prozent der Studienplätze bereits besetzt
Mit den 271 Studenten sind bereits knapp 50 Prozent der an der Fakultät ab dem zweiten Studienabschnitt zur Verfügung stehenden 600 Plätze "aufgefüllt". An der Fakultät rechnet man damit, dass ungefähr die gleiche Studentenanzahl im September ihre Chance wahrnimmt. Damit würden 40 Prozent der 1.319 Studienanfänger des Wintersemesters 2002/03 den ersten Abschnitt in Mindestzeit absolviert haben. Dies sei ein Vielfaches gegenüber der alten Studienordnung, hieß es in einer Aussendung. In dieser waren allerdings vier Semester und eine Vielzahl an Prüfungen für den ersten Abschnitt nötig.
->   Medizin-Uni Wien
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Änderungen bei zu komplexen Fragen
Das Prüfungssystem wolle man trotzdem laufend optimieren, betonte der Vorsitzende der Studienkommission, Rudolf Mallinger, in einer Aussendung: "Wo wir nach statistischer Auswertung erkennen, dass Fragestellungen scheinbar zu komplex sind bzw. waren, werden wir entsprechende Änderungen vornehmen."
Innsbruck: Ein Drittel hat bestanden
In Innsbruck haben rund ein Drittel der angetretenen Medizinstudenten die Prüfung nach den ersten zwei Semestern beim ersten Antritt erfolgreich bestanden, sagte der Studiendekan der Medizinischen Fakultät, Norbert Mutz. Dies sei "gar nicht schlecht", zumal es zudem noch die Möglichkeit zu weiteren Prüfungsantritten für die Studierenden geben werde.
Keine "Haxlstellerfragen"
Bei der Prüfung habe man besonders darauf Wert gelegt, keine "Haxlstellerfragen" zu stellen. "Um keinen Preis der Welt wollen wir die Studierenden hinausprüfen", sagte Mutz auf Anfrage der APA. Gewisse Fragen, die sich während der Prüfung als besonders schwierig herausgestellt hätten, seien herausgenommen und nicht bewertet worden.

"Im Prinzip" würden für den zweiten Studienabschnitt 275 Plätze (bei rund 400 Studienanfängern) für bestimmte Lehrveranstaltungen zur Verfügung stehen. Man werde sich bei der Anzahl der Plätze aber sehr wohl nach den Prüfungsergebnissen richten, sagte Mutz. Würden mehr als 275 Studierende die Prüfung schaffen, werde man "schauen, dass aufgestockt wird und Parallelkurse angeboten werden".
->   Medizinische Fakultät, Uni Innsbruck
Graz: Durchfallerquote von 83 Prozent
In Graz waren die Prüfungsergebnisse in der Vorwoche bekannt gegeben worden. Beim letzten Termin hat es dabei eine Durchfallerquote von 83 Prozent gegeben.
->   Mehr dazu
->   Medizin-Uni Graz
 
 
 
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01.01.2010