News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima .  Leben 
 
Heißes Wasser gegen Obstfäule bei Bio-Äpfeln  
  Ein Bad in heißem Wasser soll Äpfel künftig vor Fruchtfäule schützen und damit Bio-Obstbauern erhebliche Einbußen ersparen. Das Vorgehen ist demnach einfach und umweltfreundlich zugleich.  
Die Sporen des Pilzes Gloeosporium, eines der wichtigsten Fruchtfäule-Erregers, werden dabei außer Gefecht gesetzt, indem die Äpfel für genau zwei Minuten in 53 Grad heißes Wasser getaucht werden.
Derzeit Tests auf kommerzielle Nutzbarkeit
Entwickelt wurde das Verfahren nach einem Bericht des Magazins "Bild der Wissenschaft" (August-Ausgabe) an der deutschen Bundesforschungsanstalt für Ernährung (BFE) in Karlsruhe. Dort werde es derzeit auch auf seine kommerzielle Einsetzbarkeit getestet.
...
Heißwasserbehandlung bei Getreidesaatgut
Die Forscher erwecken damit eine Methode aus ihrem Dornröschenschlaf, die durchaus Tradition hat. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Heißwasserbehandlung angewendet, um den Pilzbefall von Getreidesaatgut einzudämmen.
...
Öko-Anbau von Obstfäule besonders betroffen
Seit 2001 teste die BFE die Methode mit 16 handelsüblichen Apfelsorten aus dem Öko-Anbau, heißt es in ihrem Forschungsreport (1/2003). Diese Früchte seien am stärksten betroffen, weil sie nicht wie konventionell üblich noch kurz vor der Ernte mit chemischen Pilzbekämpfungsmitteln gespritzt würden.

Mit dem heißen Wasserbad soll verhindert werden, dass die Gloeosporium-Fäule sich entwickelt, während das Obst in Kühllagern auf seine Auslieferung wartet. Der Apfel wird bereits infiziert, wenn er noch am Baum hängt, wie der Forschungsreport erläutert.

Nach wenigen Monaten Lagerzeit oder auch noch nach der Auslagerung und während der Vermarktung trete die Krankheit dann auf. Bei Bio-Äpfeln könnten Lagerverluste von bis zu 50 Prozent entstehen.
Neue Methode: Weniger Fäule ohne Qualitätsverlust
Experimente mit 20-Kilogramm-Kisten der Bio-Sorte "Topaz" hätten gezeigt, dass die Gloeosporium-Fäule durch die Behandlung deutlich reduziert werden kann, "ohne die Äpfel qualitativ zu schädigen".

Das Aufheizen der Apfeltauchanlage benötige jedoch noch zu lange, um den Prozess bei großen Mengen kommerziell zu nutzen.
->   "Bild der Wissenschaft"
->   Bundesforschungsanstalt für Ernährung (BFE)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima .  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010