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Raubsaurier-Fossil im Loch Ness gefunden  
  Der Hochsommer ist traditionell Nessies Hochsaison, doch diesmal bestreiten auch seriöse Wissenschaftler nicht, dass Überreste eines echten Ungeheuers vom Loch Ness - eines Plesiosaurus - aufgetaucht sind.  
Allerdings wird ihr Alter auf 150 Millionen Jahre geschätzt. Wie der "Daily Telegraph" am Mittwoch berichtete, stolperte ein 67-jähriger Pensionär in seichtem Wasser über vier versteinerte Rückenwirbel eines im Wasser lebenden Raubsauriers.
Plesiosaurus entspricht Bild von Nessie
Dieser über zehn Meter lange Plesiosaurus mit Flossen, langem Hals und kleinem Kopf muss nach Angaben von Experten in grauer Vorzeit dort gelebt haben, wo sich heute Loch Ness befindet.

"Der Plesiosaurus entspricht genau dem Bild, das die Leute vom Ungeheuer vom Loch Ness haben", sagte Lyall Anderson, Kuratorin am schottischen Nationalmuseum in Edinburgh. "Das Fossil ist im Loch Ness gefunden worden, so dass man jetzt sagen kann, das war das ursprüngliche Ungeheuer."
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Die Geschichte rund um Nessie
Zum ersten Mal soll das Ungeheuer zu Lebzeiten des Missionars und späteren Heiligen Columban der Ältere etwa im Jahr 565 nach Christus sein Unwesen getrieben haben. Im Ness, dem Zufluß des Sees bei Inverness, habe ein Ungeheuer Schwimmer belästigt, hieß es in späteren Berichten. In den folgenden Jahrhunderten erzählten sich die Bewohner des schottischen Umlands immer wieder schaudernd von einem Monster im See.

Der "Nessie"-Boom der Neuzeit geht auf Sichtungen im Jahr 1933 zurück. Damals sah eine Frau weit draußen auf dem ansonsten stillen See "Bewegungen eines großen Körpers". Ihr alarmierter Mann registrierte noch Wellen, die nach seinem Bericht von einem in die Tiefe tauchenden großen Körper stammen konnten. Ähnliche Beobachtungen wurden seitdem immer wieder gemeldet.

Die Entwicklung der Technik verfeinerte die Spürjagd auf das unbekannte Wesen. Gelegentlich tauchten mehr oder weniger scharfe Fotos auf, die einen aus dem Wasser herausragenden kleinen Tierkopf auf halbmeterlangem, dicker werdenden Hals zeigten. Andere Abbildungen ließen hinter einem solchen Gebilde bis zu drei Buckel im Wasser auftauchen. Vor allem diese Bilder ließen die Theorie entstehen, daß im 229 Meter tiefen Loch Ness Plesiosaurier überlebt haben könnten, ausgestorbene Reptilien, deren räuberische Artgenossen vor mehr als 65 Millionen Jahren gelebt haben. Greifbare Tier-Überreste zur Stützung der These fanden sich nie.
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Erster Beweis für Existenz des Ungeheuers?
Nessie-Fans vom Projekt Loch Ness 2000 werten das Fossil - das sogar Blutgefäße erkennen lässt - als ersten Beweis für die Existenz des Ungeheuers.

Das Fisch fressende Riesenreptil müsse sich bis in unsere Tage erhalten haben, meinen sie. Aufwendige Expeditionen haben bisher aber nie einen Hinweis darauf erbracht, dass Schottlands wichtigste Touristenattraktion etwas anderes sein könnte als eine liebevoll gepflegte Legende.
->   "Daily Telegraph"
->   www.lochness.uk
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Ungeheuer von Loch Ness nur heiße Luft (27.6.01)
->   Kryptozoologie: Am Rand der Wissenschaft (16.2.01)
 
 
 
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01.01.2010