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Bruno-Kreisky-Preis 2003 für Nobelpreisträger Stiglitz  
  Der Bruno-Kreisky-Preis 2003 für das politische Buch ist am Mittwochabend dem Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Joseph Stiglitz für sein Buch "Die Schatten der Globalisierung" verliehen worden.  
SPÖ-Parteivorsitzender Alfred Gusenbauer erklärte in seiner Festansprache, dass "Globalisierung nicht nur als globale Integration von Märkten verstanden werden dürfe, sondern vor allem globale soziale Integration bedeuten muss, die Gleichheit für Alle schafft".
Versagen des IWF
Joseph Stiglitz, Professor an der Columbia University, kritisiert in seinem Buch am Beispiel des Internationalen Währungsfonds (IWF) die Ideologie der Marktwirtschaft, die in menschlicher Hinsicht "enorm negative Auswirkungen" habe. Der IWF hat nach Ansicht des Wirtschaftsnobelpreisträgers 2001 bei der Aufbauhilfe für die armen Länder dieser Welt "jämmerlich versagt".
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Die Schatten der Globalisierung (Originaltitel: Globalization and Its Discontents), Siedler Verlag, März 2002, 304 Seiten
->   Mehr über das Buch (Siedler Verlag)
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Grundlegende Reformen nötig
Die Aktionen internationaler Finanzinstitutionen für Länder in Südamerika, Asien oder Afrika sind laut Stiglitz "antidemokratisch" und "völlig undurchsichtig" und entsprächen "immer den Interessen und Überzeugungen der Führer" dieser Institutionen. Organisationen wie der IWF seien aber "notwendiger denn je", doch müssten sie grundlegend reformiert werden.
Regulation der globalen Märkte
Für Gusenbauer "erscheint es daher notwendig, dass die globalen Märkte einem gewissen Regulationsregime unterworfen werden".

Vor allem wirtschaftlich benachteiligte Regionen müssten mittels "Antidumping" einen verbesserten Zugang zu den Märkten bekommen, die Agrarförderungen in den USA und Europa sollten überdacht, eine Reform des Schutzes auf geistiges Eigentum müsse insbesondere im Gesundheitswesen durchgeführt werden und die Förderung der Good-Governance durch die Weltgemeinschaft forciert werden, forderte der SPÖ-Chef.
Biographie Joseph Stiglitz, dem ...
Joseph Stiglitz, Professor an der Columbia University, war von 1997 bis 2000 Vizepräsident für Entwicklungsökonomie und Chefökonom der Weltbank. Von 1995 bis 1997 war er als Vorsitzender des U.S. Council of Economic Advisers als Wirtschaftsberater für den damaligen US-Präsident Bill Clinton tätig.

Von 1993 bis 1995 war er Mitglied des Council of Economic Advisers. Joseph Stiglitz lehrte als Professor für Wirtschaft an den Universitäten Stanford, Princeton, Yale und Oxford.
... Mitbegründer der "Ökonomie der Information"
Stiglitz ist Mitbegründer eines neuen Zweiges der Wirtschaftswissenschaften - der "Ökonomie der Information" - der in der gesamten Ökonomie weitverbreitete Anwendung gefunden hat. Er ist darüber hinaus ein führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Wirtschaft des öffentlichen Sektors. 2001 wurde ihm der Nobelpreis für Wirtschaft verliehen.
->   Mehr über Stiglitz in: Wirtschafts-Nobelpreis 2001
 
 
 
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01.01.2010