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"Darwinistische Poesie" nutzt Evolutionsprinzip  
  Aus einem erlesenen Kreis zufällig ausgewählter Worte erschafft ein Computer derzeit im Namen der Wissenschaft Dichtkunst. Noch sind die Gedichte des "Darwinistische Poesie" getauften Projektes allerdings schrecklich schlecht.  
Dies stellt das britische Magazin "New Scientist" in seiner jüngsten Ausgabe grimmig fest. Doch der Schöpfer David Rea hofft, durch ein der Evolution ähnliches Auswahlverfahren werde dabei schließlich echte Poesie entstehen.
->   Darwinian Poetry
Die klassischen Zutaten: Zufallsprodukte und Auslese
Seine Website www.codeasart.com/poetry/darwin.html hat der Amerikaner aus Greenwich (US-Bundesstaat Connecticut) unter einen Leitgedanken gestellt: Wie alles Leben auf Erden muss sich auch die Poesie behaupten, um überleben zu können.

Die "natürliche Selektion" soll dabei mit Hilfe der Internet-Nutzer vonstatten gehen: Ihnen werden jeweils zwei Gedichte vorgelegt, von denen nur das bessere ausgewählt wird und dann zunächst "überlebt".

In der nächsten Generation wird das so durch "evolutionären Druck" erzeugte Produkt mit einem anderen Gedicht vereint. Dieser Prozess von "Selektion" und "Fortpflanzung" könnte sich nach Angaben von Rea über Monate oder Jahre fortsetzen.
Bisher nur "fürchterliche Vogonen-Verse"
"Nach genügend Generationen dürften wir allmählich interessante Gedichte erhalten, wenn der genetische Pool reichhaltig genug ist", glaubt Rea.

Das Wochenblatt "New Scientist" zeigte sich indes eher skeptisch. Es erinnere an Douglas Adams' Kultbuch "Per Anhalter durch die Galaxis", in dem so genannte Vogonen so grässlich schlechte Lyrik absondern, dass die Gedichte töten konnten.

"Nun scheint ein Experiment zum Erschaffen von Gedichten im Netz fürchterliche Vogonen-Verse automatisch zu erzeugen", stellte das Magazin streng fest.
->   Der Artikel bei New Scientist
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01.01.2010