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Trotz modernster Suche keine Spur von Nessie  
  Ein Team des britischen Senders BBC hat die traurige Wahrheit über das Ungeheuer von Loch Ness dank modernster Technik an den Tag gebracht: Das legendäre Monster Nessie gibt es wirklich nicht.  
Nach einem Bericht vom Montag loteten die Forscher mit Sonargeräten (Unterwasserschall) und mittels Satellitennavigationstechnik den schottischen See gründlich aus.

"Wir sind von einem Ufer zum anderen gefahren, von oben bis unten, wir haben den ganzen See erkundet und nicht das kleinste Anzeichen eines großes lebenden Tieres gefunden", sagte BBC-Nessie-Spezialist Ian Florence.
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Die Geschichte rund um Nessie
Zum ersten Mal soll das Ungeheuer zu Lebzeiten des Missionars und späteren Heiligen Columban der Ältere etwa im Jahr 565 nach Christus sein Unwesen getrieben haben. Im Ness, dem Zufluß des Sees bei Inverness, habe ein Ungeheuer Schwimmer belästigt, hieß es in späteren Berichten. In den folgenden Jahrhunderten erzählten sich die Bewohner des schottischen Umlands immer wieder schaudernd von einem Monster im See.

Der "Nessie"-Boom der Neuzeit geht auf Sichtungen im Jahr 1933 zurück. Damals sah eine Frau weit draußen auf dem ansonsten stillen See "Bewegungen eines großen Körpers". Ihr alarmierter Mann registrierte noch Wellen, die nach seinem Bericht von einem in die Tiefe tauchenden großen Körper stammen konnten. Ähnliche Beobachtungen wurden seitdem immer wieder gemeldet.

Die Entwicklung der Technik verfeinerte die Spürjagd auf das unbekannte Wesen. Gelegentlich tauchten mehr oder weniger scharfe Fotos auf, die einen aus dem Wasser herausragenden kleinen Tierkopf auf halbmeterlangem, dicker werdenden Hals zeigten. Andere Abbildungen ließen hinter einem solchen Gebilde bis zu drei Buckel im Wasser auftauchen. Vor allem diese Bilder ließen die Theorie entstehen, daß im 229 Meter tiefen Loch Ness Plesiosaurier überlebt haben könnten, ausgestorbene Reptilien, deren räuberische Artgenossen vor mehr als 65 Millionen Jahren gelebt haben. Greifbare Tier-Überreste zur Stützung der These fanden sich nie.
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Einzige "Beute": Eine Boje
Bis zuletzt hatten die Forscher gehofft, dass ihre Sonargeräte Signale von der Luft in Nessies Lungen registrieren könnten. Einzige "Beute" war aber eine unter Wasser vertäute Boje.

Den fortdauernden Mythos über die Existenz des Ungeheuers erklärten die Nessie-Jäger letztlich damit, dass die Menschen sehen, was sie sehen wollen.
Vor kurzem Fund eines Raubsaurier-Fossils
Erst vor wenigen Wochen hatten auch seriöse Wissenschaftler nicht mehr bestritten, dass es zumindest Überreste eines echten Ungeheuers vom Loch Ness gibt. Ein 67-jähriger Pensionär war in seichtem Wasser über vier versteinerte Rückenwirbel eines im Wasser lebenden Raubsauriers gestolpert, deren Alter allerdings auf 150 Millionen Jahre geschätzt wurde.

Der über zehn Meter lange Plesiosaurus mit Flossen, langem Hals und kleinem Kopf muss nach Angaben von Experten in grauer Vorzeit dort gelebt haben, wo sich heute Loch Ness befindet. Nessie-Fans vom Projekt Loch Ness 2000 werteten das Fossil als ersten Beweis für die Existenz des Ungeheuers.
->   Mehr dazu: Raubsaurier-Fossil im Loch Ness gefunden (16.7.03)
->   BBC Online: BBC 'proves' Nessie does not exist
->   www.lochness.uk
 
 
 
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01.01.2010