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Desinfektionsmittel gegen Prionen vorgestellt  
  Prionen sind Eiweißkörper, die vermutlich für Krankheiten wie BSE oder Creutzfeldt-Jakob verantwortlich sind. Britische Forscher haben nun ein "Desinfektionsmittel" gegen Prionen vorgestellt.  
Die Wissenschaftler des Centre for Applied Microbiology and Research (CAMR) präsentieren ihre Studien in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "New Scientist".
Gefährlich sind die falsch gefalteten Exemplare
Prionen treten in verschiedenen dreidimensionalen Erscheinungsformen - so genannten Faltungen - auf. Die eine Form ist völlig ungefährlich, erst wenn das Prion seine Struktur verändert, wird es krank machend. Das Teuflische daran ist, dass das Kippen eines Moleküls in die gefährliche Variante offenbar ansteckend ist, benachbarte Prionen können ebenfalls umschnappen.

Völlig geklärt ist die ganze Sache nicht, es gibt immer noch Stimmen, die meinen, die Eiweißkörper seien Symptom und nicht Auslöser einer Krankheit.
Gegen herkömmliche Desinfektionsmittel unempfindlich ...
Prionen sind, nachdem es sich nicht um Lebewesen handelt, gegen herkömmliche Desinfektionsmittel weitgehend unempfindlich. Selbst Drucksterilisation bei 137 Grad überstehen sie unbeschadet.
... nicht aber gegen Proteasen
Die britischen Forscher versuchten daher, die Prionen durch so genannte Proteasen unschädlich zu machen. Dies sind spezielle Enzyme, die Eiweiße aufspalten. Am effektivsten erwies sich modifizierte Protease, wie sie natürlich in vulkanischen Tümpeln vorkommt.

Der Stoff ist bei pH-Werten zwischen zwölf und 14 - also im stark alkalischen Bereich - und Temperaturen zwischen 60 und 80 Grad am effektivsten.
->   Centre for Applied Microbiology and Research
->   New Scientist
->   Mehr über Prionen in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010