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Neues Ozongesetz: Richtwerte öfter überschritten  
  Anhaltend sonnig-heißes Wetter hat heuer wiederholt zu erhöhten Ozon-Konzentrationen geführt. Ein Grund dafür: Anfang Juli wurde Österreichs Ozon-Gesetz an das EU-Recht angepasst, durch die niedrigeren Richtwerte wird öfter Ozon-Warnung gegeben als bisher.  
Wetter-Cocktail begünstigt Ozon
Hitze, pralle Sonne, Windstille und trockene Luft - kommen diese Faktoren zusammen, bildet sich in Bodennähe verstärkt Ozon. Es entsteht vor allem aus Schadstoffen wie Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen, die zum Beispiel aus Auspuffrohren oder Schornsteinen qualmen.
"Reizendes" Ozon
Erhöhte Ozon-Konzentrationen können die Schleimhäute reizen, zu brennenden Augen, Atembeschwerden, Husten oder Heiserkeit führen. Die höchsten Ozon-Belastungen treten erfahrungsgemäß in den Mittags- und Nachmittagsstunden auf.
Neues EU-konformes Gesetz
Seit 1. Juli ist in Österreich ein neues Ozon-Gesetz in Kraft, es wurde an das EU-Recht angepasst. Das Gesetz sieht zwei Stufen vor statt bisher drei: die Informationsschwelle bei 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft und die Alarmstufe bei 240 Mikrogramm.

Überschreitet eine Messstelle die Informationsschwelle, muss die Bevölkerung informiert werden. Durch das neue Gesetz und die niedrigeren Richtwerte wird künftig öfter als bisher Ozon-Warnung gegeben werden.
Empfehlungen, keine Vorschriften
Derzeit sieht das Gesetz im Falle der überschrittenen Informationsschwelle keine zwingenden Einschränkungen bei Industrie oder Verkehr vor, also kein Fahrverbot zum Beispiel.

In Wien ersucht die Umweltschutzabteilung in diesem Fall dennoch, auf nicht notwendige Autofahrten zu verzichten und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
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Stichwort Ozon
Ozon ist eine unbeständige, gasförmige Verbindung aus drei Sauerstoffatomen. Ozon hat einen typischen Geruch und ist giftig. Geringe Konzentrationen bewirken eine Reizung der Schleimhäute und Störungen des Zentralnervensystems. Auch Pflanzen werden durch Ozon geschädigt. Ozon entsteht u.a. in den höheren Luftschichten (Ozonschicht). Es gelangt nur in Spuren durch atmosphärische Transportvorgänge in erdnahe Schichten. Bei starker Sonneneinstrahlung kommt es auch in der Atmosphäre durch luftchemische Reaktionen aus Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen zur Ozonbildung mit möglichen Schadwirkungen bei Menschen, Pflanzen und Materialien.
->   Alles zum Stichwort Ozon in science.ORF.at
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Wie verhalte ich mich?
Von ungewohnten und großen Anstrengungen im Freien raten Experten v.a. Kindern mit empfindlichen Bronchien, Personen mit Atemwegs-Erkrankungen, Asthma oder Herzbeschwerden ab.

Der normale Aufenthalt im Freien, auf der Straße oder im Schwimmbad gilt auch bei erhöhter Ozon-Konzentration (im Rahmen der Informationsschwelle) als unbedenklich.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
Weitere Informationen zur Ozon-Belastung:
->   ORF-Wetter (mit Ozonwerten)
->   Ozon-Info der Wiener Umweltschutzabteilung (MA22)
->   Umweltbundesamt (z.B. Luftmesswerte)
 
 
 
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01.01.2010