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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Pazifikinseln setzen auf erneuerbare Energien  
  Die Inselstaaten im Pazifik wollen sich als beispielgebend in Sachen Alternativenergien etablieren. Die Nutzung von Wind, Sonne oder Gezeiten ist dabei durchaus auch im wirtschaftlichen Interesse der Staaten selbst.  
Inselstaaten vom Klimawandel am stärksten betroffen
Beim heurigen Jahrestreffen der Pacific Power Association PPA, das ist die Gemeinschaft der Energieerzeuger der Pazifischen Inselstaaten in Palau, war man sich erstmals einig: Der Umstieg auf erneuerbare Energieträger ist für die kleinen Inselstaaten im Pazifik nicht nur im Hinblick auf den Treibhauseffekt sinnvoll.

Die Pazifik-Inseln sind ja von der Erderwärmung als erste und ganz besonders betroffen. Schon in den vergangenen Jahren nahmen Intensität und Häufigkeit von Wirbelstürmen ständig zu. Viele Experten führen das auf den Klimawandel zurück.

Die oft nur wenige Meter über die Meeresoberfläche hinausragenden Inseln sind aber auch von einem Anstieg des Wasserspiegels infolge der Erderwärmung besonders bedroht: Einige von ihnen würden schlicht untergehen.
Erdöl ist teuer und umweltgefährdend
So wie die übrige Welt setzten bisher auch die Pazifikinselstaaten in erster Linie Erdöl zur Energieerzeugung ein.

Dieses muss über tausende Kilometer auf dem Seeweg herantransportiert werden. Das gefährdet die Umwelt: austretendes Öl verschmutzt die Strände, die Ölverbrennung belastet die Luft.

Die Ölrechnungen strapazieren auch die Staatshaushalte über Gebühr: Tuvalu etwa gibt fast die Hälfte seines Budgets für Rohöleinkäufe aus.

Und dann ist nicht einmal sicher gestellt, dass alle Inseln auch etwas davon haben: manche liegen so weit entfernt, dass es finanziell und technisch umöglich ist, sie mit Strom aus dem zentralen Ölkraftwerk zu versorgen.
Erneuerbare Energien als einzig sinnvoller Ausweg
Bisher scheuten die Staaten die notwendigen Erstinvestitionen für Wind-, Gezeiten- oder Sonnenkraftwerke. Nun scheint tatsächlich ein Umdenken einzusetzen: Die jüngste PPA-Konferenz setzte erstmals neue Signale.

Die Ausnutzung erneuerbarer Energieressourcen sei langfristig die einzige Lösung für die Energieprobleme der Inselstaaten, sagte etwa der Vizepräsident der Alliance of Small Island Nations, Enele Sopoago.

Offen ist, woher nun das Geld dafür kommen soll. Und Experten warnen davor, die Pazifik-Inselstaaten zu Experimentierfeldern für neue sinnlose oder undurchführbare Technologien zu machen.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
->   Pacific Power Association
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01.01.2010