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Federwild hat die stärksten Muskeln im Tierreich  
  Will ein Herrscher Macht demonstrieren, sollte er statt eines Löwen besser eine Wachtel in seinem Wappen platzieren. Denn Vertreter des so genannten Federwilds haben die stärksten Muskeln überhaupt.  
Wissenschaftler der University of Leeds (Großbritannien) haben sich die Flugmuster der Vögel angesehen. Demnach haben Wachteln, Fasane und Birkhühner die stärksten Muskeln aller Tiere auf unserem Planeten.
Energie für das Abheben vom Boden
Studienautor Graham Askew untersuchte Fasan-Arten, Pfauen, Rebhühner sowie Wachteln. Er modellierte ihre Flugmuster im Computer um zu sehen, wie viel Energie jeder Vogel zum Abheben vom Boden einsetzt.
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Der lange Streit um die Entwicklung des Fliegens
Die Debatte um die Evolution des Fliegens ist bereits im 19. Jahrhundert geführt worden - die Theoretiker spalten sich grob in zwei verschiedene Richtungen: Während eine Gruppe davon ausgeht, dass sich die Fähigkeit bei auf dem Boden lebenden Dinosauriern entwickelt hat, glauben andere wiederum, dass sie zunächst bei auf Bäumen lebenden Tieren entstand.

Nach These eins haben sich bei zweibeinigen Dinosauriern geflügelte Schwingen entwickelt, die es diesen irgendwann erlaubten, zu fliegen. Die Zwischenstufe wird etwa damit erklärt, dass die Flügel zunächst der schnelleren Laufgeschwindigkeit - also dem Antrieb - dienten. Die Anhänger von These zwei jedoch gehen davon aus, dass in Bäumen lebende Tiere sich von Ast zu Ast schwangen - und Gleitstrukturen für eine weichere Landung entwickelten, die irgendwann schließlich zu Flügeln wurden, die auch das Fliegen erlaubten.
->   Mehr dazu: Studie will Evolution der Flügel klären (16.1.03)
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Plumpe Flatterer mit muskulösen Flügeln
Die Vögel haben ihre muskulösen Flügel demnach hauptsächlich dafür entwickelt, um im Falle eines Räuber-Angriffs möglichst rasch in der Luft und in Sicherheit zu sein. Dabei sind sie eher plumpe Flatterer, sie können weder Segeln noch längere Strecken fliegen.

Dafür sind ihre Muskeln wahre Kraftpakete, für den kurzen und kräftigen Einsatz, ohne Rücksicht auf Energiekosten oder Ähnliches. Interessantes Detail: Die Muskeln einer 40 Gramm schweren Wachtel sind genauso kräftig wie die eines vier Kilo schweren Pfaus.
->   University of Leeds
->   Mehr zur Vogelwelt in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010