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Neuer Sammelband "Streitfall Biomedizin"  
  Welchen "Wert" geben wir menschlichen Embryonen? Ein kürzlich erschienener Sammelband bietet Reflexionsanregungen zum "Streitfall Biomedizin".  
Um die bioethische Debatte ist es zwar vorläufig wieder stiller geworden. Ein neues Aufflackern der Diskussionen steht aber zu erwarten, wenn es im Herbst noch einmal um die EU-geförderte Forschung an Embryonen gehen soll - oder wenn hierzulande das erste Forschungsprojekt mit menschlichen Embryonen beantragt würde.
Paradigma der bioethischen Diskussion

Selten wurde der Begriff der Menschenwürde und des Lebensschutzes in letzter Zeit so häufig bemüht wie in der Diskussion über die Forschung an menschlichen Embryonen oder deren Stammzellen.

Die Autoren in dem von den Theologen Reiner Anselm und Ulrich Körtner herausgegebenen Sammelband sehen in dem Konflikt gar das Paradigma der bioethischen Diskussion.

"Weil in ihm die Frage nach dem Beginn menschlichen Lebens und damit das jeweils leitende Menschenbild und der Begriff der Menschenwürde auf dem Spiel stehen, zugleich aber auch das Grundverständnis von Theologie und theologischer Ethik."
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Buch: "Streitfall Biomedizin. Urteilsfindung in christlicher Verantwortung", 2003, Herausgegeben von Reiner Anselm und Ulrich Körtner, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht (ISBN: 3-525-58168-8).
->   Verlag Vandenhoeck&Ruprecht
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Theologische Interpretation
Der theologische Zugang ergibt sich für die Autoren fast notwendig: Mit der Sprache der Religion sehen sie die Grundfragen des menschlichen Selbst- und Weltverständnisses berührt, in unserer Kultur geprägt durch die christliche Tradition.

"Die Bioethik ist auch zu einem - bis in die parlamentarischen Auseinandersetzungen hineinreichenden - neuen Feld der Auseinandersetzung um Möglichkeiten, Recht und Grenzen christlich gestützter Argumentationsmuster geworden."

Darüber, und über die schmale und oft nicht sehr scharfe Trennlinie zwischen wertepluralistischer Toleranz und völliger Beliebigkeit reflektieren die Autoren, neun österreichische, deutsche und schweizer Theologen. Sie wollen damit Orientierungsmarken für eine verantwortete eigene ethische Urteilsbildung bieten.

Birgit Dalheimer, Ö1-Wissenschaft
->   Beiträge zum Stichwort Bioehtik im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010