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Österreicher restaurieren ägyptische Fresken  
  Österreichische Archäologen restaurieren derzeit in Ägypten eine Reihe von Wandmalereien, die gar nicht typisch für das alte Ägypten sind: minoische Fresken, also Motive aus der Palastkultur Kretas.  
Sie finden sich in einem Palast im Nildelta und werfen ein neues Licht auf die Beziehungen der minoischen und der ägyptischen Reiche.
Fresken im kretischen Stil
Die Fresken befinden sich am Fundort Tell el Daba im östlichen Nildelta, der Königsresidenz Awaris und stammen aus der Periode des Neuen Reichs. In einem der Paläste in Awaris sieht es aus wie im kretischen Knossos, sagt der Wiener Ägyptologe Manfred Bietak:

"Rekonstruiert wurde ein Stierringer- und Stierspringer-Fries, ganz im knossischen Stil, in der Länge von zwei mal zweieinhalb Metern. Insgesamt sind es zwei Friese, die ineinander übergehen."
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Malereien aus tausenden Eintelstücken rekonstruiert
Malereien, die nun aus tausenden Einzelstücken zusammengesetzt und rekonstruiert werden müssen. Schon jetzt lässt sich sagen: Auf einem Fries befindet sich die erste bekannte Darstellung minoischer Stierspiele vor dem Hintergrund eines Labyrinthmusters.
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Diskussion: Ästhetischer oder ideologischer Import?
Der Fund minoischer Malereien ist für Ägypten absolut untypisch.
Manfred Bietak: ¿Wir waren sehr überrascht. Es gibt auch eine große internationale wissenschaftliche Diskussion, ob die Fresken nur aus ästhetischen Gründen übernommen wurden, oder - wie wir annehmen - Ideologiebestandteil einer politischen Begegnung auf höchster Ebene waren - vielleicht einer Fürstenhochzeit?¿

Manfred Bietaks Publikation der minoischen Friese durch die Akademie der Wissenschaften ist in Vorbereitung.

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaft
->   Österreichische Akademie der Wissenschaften
 
 
 
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01.01.2010