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Molekulares Bioengineering: Lehrgang an TU-Graz  
  An der Technischen Universität (TU) Graz beginnt im Herbstsemester ein neuer Lehrgang, der die Physik mit der Biotechnologie verbindet: Molekulares Bioengineering. Ziel ist Eine neue Generation von Forschern.  
Der Lehrgang bringt den Studenten in zwei Semestern praktische Kenntnisse bei, um neue Lösungen für nachhaltige Produktionsmittel entwickeln zu können - durch Inspiration aus der Natur.
Gleiche Funktion, effizienter, weniger Verschmutzung
Geräte im 21. Jahrhundert können nicht länger aus großen Mengen an Metall, Plastik und anderen kostenintensiven Materialien bestehen.

Molekulares Bioengineering ersetzt diese Materialen durch biomolekulare Werkzeuge, die bei wesentlich geringerer Größe die gleichen Funktionen mit höherer Effizienz, geringerem Energieaufwand und weniger Umweltverschmutzung erfüllen.
Kombination von Nano- und Biotechnologie
Der Lehrgang bietet die Grundkenntnisse und das Werkzeug für die Entwicklung dieser neuen Materialien an. Und zwar von der Mikro- bis zur Nanotechnologie. Denn in diesem Bereich der räumlichen Auflösung treffen sich Technik und Biologie.

Die Werkzeuge in unseren Zellen, in allem Leben auf dem Planeten Erde sind "Nanomaschinen", die nach gleichen Prinzipien gebaut und durch die universelle genetische Sprache kodiert sind. Um die Zusammenhänge zu verstehen, wird eine Kombination von Fächern aus bisher an Universitäten getrennten Disziplinen gelehrt.
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Genomik, Bio-Informatik, Proteomik ...
Gelehrt werden die Fächer Genomik, Proteomik, Bio-Informatik, Bio-Nanotechnologie, biomedizinisches und biomolekulares Engineering. Die Hälfte des Studiums sind praktische Übungen in Labors mit den neuesten Gentechnologien, Elektronenmikroskopen und nanotechnologischen Geräten. Die Studentenzahl ist deshalb auf 15 Studenten beschränkt.
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Neue Generation von Wissenschaftlern
"Das Ziel des Lehrgangs ist, eine neue Generation von Wissenschaftern auszubilden, die an der Schnittstelle zwischen physikalischen Wissenschaften, molekularen Biowissenschaften und Informationswissenschaften sind", sagt der Leiter des Lehrgangs Zlatko Trajanoski.

"Deshalb versuchen wir die Gebiete Nanotechnologie, molekulare Biotechnologie und Informationstechnologie zu kombinieren. Wir bieten Leute aus, die eine wissenschaftliche Karriere anstreben oder in der Industrie im wissenschaftlichen Umfeld arbeiten."
Voraussetzung Studienabschluss
Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Studium in den Bereichen Physik und Biotechnologie. Eine Besonderheit des Studiums ist, dass in kleinen Teams mit vier Studenten gelernt wird und das Verhältnis von Studierenden und Lehrenden 1:1 ist.

Dadurch ist eine individuelle Betreuung möglich. Die Studenten schließen mit einem Diplom ab. Nach zwei Semestern schreiben sie die Diplomarbeit und dürfen sich danach molekulare Bioingenieure nennen.

Angemeldet haben sich auch bereits viele Studenten aus dem Ausland. Etwa aus Indien, Canada, Frankreich und arabischen Ländern. Lehrsprache ist Englisch.
Angebot in nur wenigen Universitäten

Diese Kombination von physikalischen und molekularen Wissenschaften können weltweit nur wenige Universitäten anbieten. In Europa bieten den Lehrgang allein die TU Graz und die TU Dresden an.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
->   Technischen Universität (TU) Graz
->   www.innovatives-oesterreich.at
 
 
 
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01.01.2010