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Element 110 heißt jetzt "Darmstadtium"  
  Das Element mit der Ordnungszahl 110 hat nun einen offiziellen Namen: Es heißt "Darmstadtium", benannt nach seinen Entdeckern von der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt.  
Damit folgt man der Tradition, Elemente nach dem Ort ihrer erstmaligen Entdeckung bzw. Herstellung zu benennen, wie die "International Union of Pure and Applied Chemistry" (IUPAC) berichtet.
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Die Mitteilung "Element 110 is named darmstadtium" erschien auf der Website der "International Union of Pure and Applied Chemistry", die als weltweite Autorität für chemische Nomenklatur und Terminologie anerkannt wird. In dem Artikel ist auch die Reaktionsgleichung der Herstellung aus Blei- und Nickelatomen angeführt.
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Offizielles Symbol: "Ds"
Die Entscheidung, den offiziellen Namen "Darmstadtium" für das Element 110 einzuführen, fiel auf der 42. Generalversammlung der IUPAC in Ottawa. Das offizielle Symbol lautet nunmehr "Ds". Die erstmalige Herstellung des Elements war einem deutschen Forscherteam um Sigurd Hofmann im Jahr 1994 gelungen.
Neptunium - erstes künstliches Element
Die Reihe der natürlichen Elemente des Periodensystems endet mit Uran (Ordnungszahl 92). Im Jahr 1939 wurde erstmals ein künstliches Element von Forschern der University of California in Berkeley hergestellt, als Uran mit einem Neutronenstrahl beschossen wurde.

Das Ergebnis war das Element Neptunium mit der Ordnungszahl 93. Mittlerweile hat man bereits die Elemente 111 und 112 herstellen - und verlässlich reproduzieren können. Für eine Adelung durch die chemische Nomenklatur sind allerdings noch weitere Bestätigungen nötig, so die Auskunft der zuständigen Kommission.
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Literatur-Tipp
Über den aktuellen Stand zur Forschung an Element 110 informiert der Artikel "Confirmation of production of element 110 by the 208Pb(64Ni,n) reaction" in der Zeitschrift "Physical Review C" (Band 67, 064609 (2003)).
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2002: Skandal bei Jagd nach neuen Elementen
Die Jagd nach neuen Elementen hat allerdings nicht nur zu wissenschaftlichen Erfolgen und nomenklatorischen Ehrungen, sondern auch schon zu veritablen Skandalen geführt.

So mussten etwa US-amerikanische Forscher die offizielle Entdeckung der Elemente 116 und 118 im Jahr 2002 zurückziehen. Ihre Experimente konnten von anderen Gruppen nicht reproduziert werden, Datenfälschungen wurden nicht ausgeschlossen.
->   International Union of Pure and Applied Chemistry
->   Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at
->   Elemente 116 und 118: Entdeckung zurückgezogen
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->   Wie Elemente in Sternen entstehen
 
 
 
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01.01.2010