News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 
Bienen-Überwachung mit Computer und Chip  
  Bienen können künftig per Computer und Speicherchip überwacht werden. Verhaltensforscher haben ein System entwickelt, das unter anderem den An- und Abflug von Bienen am Nesteingang aufzeichnen soll.  
In Stoßflugzeiten bis zu 20 Tiere pro Sekunde, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer Mittwochsausgabe berichtete.

Den Tieren werde ein quaderförmiger Chip auf den Rücken geklebt, wie sie derzeit auch bei der Gepäckidentifizierung an Flughäfen oder bei der Fahrzeugidentifizierung an der Tankstelle getestet würden.
...
Faul wie eine Biene?
Jeder kennt die sprichwörtliche "Fleißigkeit" der (Honig)biene, die - so die verbreitete Vorstellung - den ganzen Tag lang emsig auf der Suche nach Nahrung für die Larven ist, oder sonst eine wichtige Arbeit im sozialen Gefüge des Bienenstockes zu erledigen hat. Diese althergebrachten Mythen von der Betriebsamkeit der Bienen werden allerdings durch Zeitstudien widerlegt, wie in dem Buch "Schön scheußlich. Neue Ansichten von der Natur, von brutalen Delfinen, zärtlichen Schaben und hinterhältigen Orchideen" von Natalie Angier nachzulesen ist.

Demnach widmen sich Bienen - genauso wie die Ameisen - nur rund ein Zwanzigstel ihres Tages der Arbeit. "Der Mythos vom nimmermüden sozialen Insekt entstand vermutlich aus der Betrachtung ganzer Ameisenhaufen oder Bienenstöcke, kleiner Galaxien von pausenloser Aktivität", schreibt Angier. "Die legendären Arbeiter der Wildnis - Vögel, Bienen, Biber - vertrödeln in Wirklichkeit mehr Zeit im Müßiggang als der Durchschnittseuropäer."
->   Mehr dazu: Tierisch fies (7.5.01)
...
Geburtsdatum, genetische Ausstattung ...
Damit könne eine praktisch unbegrenzte Zahl an Bienen ausgestattet und elektronisch verfolgt werden. In dem von Forschern der Universität Würzburg entwickelten System ließen sich auch Geburtsdatum, genetische Ausstattung oder Nahrung erfassen.

Die 2,4 Milligramm schweren so genannten RIFD-Chips (Radio Frequency Identification) senden dem Bericht zufolge ohne eigene Stromversorgung in einem elektromagnetischen Feld eine Kennung aus, die ihre Träger identifizierbar macht.

Derzeit laufe in Würzburg ein Experiment mit etwa 1.000 entsprechend präparierten Bienen. Die Studie der Forscher um Jürgen Tautz werde in der Online-Ausgabe der Zeitschrift "Zoology" am Mittwoch veröffentlicht.
->   Biozentrum der Universität Würzburg
Mehr zu den Honiglieferanten in science.ORF.at:
->   Bienen sammeln bei Hitze lieber Wasser als Nektar (7.8.03)
->   Bienen: Temperatur entscheidet über ihre Klugheit (20.5.03)
->   Kamasutra der Bienen: Eine Frage des Duftes (11.3.02)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010