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Alpbach: Die Attraktivität des Forschungsstandorts  
  Was macht einen attraktiven Forschungsstandort aus - und was bewegt Wissenschaftler, an ein bestimmtes Forschungszentrum zu gehen? Diesen Fragen gingen prominente Diskutanten in Alpbach nach.  
Biochemiker Colman: Sieben Kriterien ...
Alan Colman, Biochemiker, bekannt geworden durch das Klonschaf Dolly und jetzt als Stammzellenforscher in Singapur tätig, nannte im ORF-Radio sieben Kriterien, nach denen ein renommierter Wissenschaftler sich seinen Arbeitsplatz aussucht:

- Gesetzgebung und politisches Klima,
- finanzielle Unterstützung und Förderungen
- Reputation des Forschungsstandorts in der Wissenschaftsgemeinde,
- Infrastruktur, z.B. die Ausstattung von Labors, die Anbindung an Universitäten, aber auch z.B. Kinderbetreuungsplätze,
- die Menschen, vor allem die Frage, wie leicht gutes Personal requiriert werden kann,
- die Geographie (Landschaft, Klima),
- und nicht zuletzt: die Bezahlung.
... für die persönliche Entscheidung
Nach diesen Kriterien habe er sich im Vorjahr eben für Singapur als neuen Arbeitsplatz entschieden, sagt Colman. Wien sei als Forschungsstandort schon am ersten Kriterium gescheitert: Forschung an embryonalen Stammzellen ist hier nicht erlaubt.
->   Alan Colman: Des "Klonmanns" neue Pläne (31.5.02)
Nobelpreisträger: Anbindung an die Universitäten ist wichtig
Der Physik-Nobelpreisträger Klaus von Klitzing hält vor allem die Anbindung einer Forschungseinrichtung an Universitäten für entscheidend.

Diese Anbindung an Universitäten und weitere Forschungseinrichtungen halten letztlich alle Wissenschaftler bei der Diskussion für das wichtigste Kriterium eines erfolgreichen Forschungsstandorts.
->   Mehr über Klaus von Klitzing (Max Planck Gesellschaft)
Chancen für Studenten
Peter Swetly, F&E-Berater bei Boehringer Ingelheim drehte die Fragestellung um: Was ist für einen Studenten entscheidend, sich an eine Forschungseinrichtung zu begeben, fragte er.

Laut Swetly gehen die besten Studenten (und daher Nachwuchswissenschaftler) an jene Institute, in denen sie einen möglichst große Gruppe von Top-Wissenschaftlern vorfinden.
Ebenfalls entscheidend: Politische Rahmenbedingungen
Für das Bestehen eines Forschungsstandorts besonders wichtig ist nach Ansicht von Joachim Treusch vom Forschungszentrum Jülich auch, dass öffentliche Fördermittel verlässlich und gleichmäßig fließen.

Denn darüber waren sich die Experten ebenfalls einig: Gute Forschung kann sich nur entwickeln, wenn auch die Rahmenbedingungen zumindest für einige Jahre stabil bleiben.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
->   Joachim Treusch
->   Forum Alpbach
->   Mehr über das Forum Alpbach in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010