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Neue Methode testet Wirksamkeit von Sonnencreme  
  Deutsche Wissenschaftler haben ein Verfahren - den Sunscreen-Tester - entwickelt, mit dem sich die Wirksamkeit von Sonnenschutzmitteln ähnlich zuverlässig testen lässt wie auf menschlicher Haut.  
Die Methode der Forscher vom Institut für experimentelle Dermatologie der Universität Witten/Herdecke funktioniert ganz ohne menschliche Probanden - mit einer die Haut imitierenden Kunststoffoberfläche.
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Der Sunscreen-Tester im Detail
Im so genannten Sunscreen-Tester simuliert die aufgeraute Kunststoffoberfläche eines Objektträgers die menschliche Haut. Darauf verteilen die Forscher das Sonnenschutzmittel. Das Licht einer Xenon-Lampe fällt auf den mit Sonnenschutzmittel bestrichenen Objektträger, abgeschirmt durch zwei Filter, die das natürliche Sonnenlicht simulieren. Unter dem Objektträger befindet sich ein Empfänger mit der gleichen Sonnenempfindlichkeit der menschliche Haut, der anzeigt, wie viel der gefährlichen UV-Strahlung das jeweilige Präparat noch durchlässt.
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Ozonloch wächst - Hautkrebsrisiko steigt
Das Ozonloch wächst weiter und damit auch die Wahrscheinlichkeit, wegen der ungefilterten UV-Strahlung an Hautkrebs zu erkranken. Immer wichtiger wird deshalb die Wahl des richtigen Sonnenschutzmittels.

Nun könnten die zeitaufwändigen und teuren Testreihen mit freiwilligen Probanden - dank der neuen Methode - überflüssig werden, heißt es in einer Aussendung der Universität.

Die Forscher um Hagen Tronnier haben das Verfahren entwickelt, mit dem sich die Wirksamkeit der Sonnenschutzmittel ihren Angaben zufolge ähnlich zuverlässig testen lässt wie auf menschlicher Haut. Vergleichsmessungen zeigen demnach, dass die Abweichung zwischen Tests an realer und simulierter Haut im Bereich der normalen Fehlertoleranz liegt.
Aufnahme als EU-Norm angestrebt
Laut der an der Entwicklung beteiligten Dermatologin Ulrike Heinrich sind bereits einige der Geräte im Praxiseinsatz. Vor allem die Kosmetik-Industrie interessiere sich für die neue Methode aus Witten.

Verspricht sie sich doch davon erhebliche Einsparpotenziale und eine höhere Zuverlässigkeit der Messungen. Eine Aufnahme des neuen Verfahrens als EU-Norm zur Bewertung von Sonnenschutzmitteln werde derzeit angestrebt, so Heinrich.
->   Medizinische Fakultät der Universität Witten/Herdecke
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01.01.2010