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Grazer Forscherteam entwickelt "virtuelle Leber"  
  Die virtuelle Realität hält zunehmend Einzug in die Operationssäle: Noch bevor das Skalpell des Mediziners die Leber erreicht hat, kann der Operateur beispielsweise in 3-D-Qualität das Innere des Organs sehen und sich auf die Operation vorbereiten. Daran hat eine Forscherteam der Grazer Technischen Universität gemeinsam mit Medizinern der Universitätskliniken für Radiologie und Chirurgie gearbeitet.  
Für ihre "virtuelle Leber" erhielten die Grazer Forscher am Freitag den "Eurographica Medical Prize". Die Auszeichnung wurde im Rahmen der Eurographics-Konferenz, der größten europäischen Fachkonferenz für Computergrafik in Granada (Spanien) vergeben.
Ultraschall, Tomographie und Co
Bild: Universit¿t Graz
Die "virtuelle Leber"
Waren bis vor wenigen Jahren Röntgenbilder die einzige Möglichkeit, in den Körper zu blicken, so ist heute derselbe Ablauf vollständig digital und stützt sich auf Ultraschall, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie.

Auf dieser Grundlage und in Kombination der unterschiedlichen bildgebenden Verfahren lassen sich virtuelle Ansichten aus dem Körperinneren erzeugen. Sie bieten dem Mediziner in dreidimensionalen Darstellungen einen möglichst umfassenden Einblick in das kranke Organ.
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Volumen von Entzündungen oder Tumoren
So kann zum Beispiel das Volumen von Entzündungsherden oder auch eines Tumors dargestellt werden, was letztlich eine präzisere Operationsvorbereitung bzw. einer punktgenauen Eingrenzung des zu behandelnden Areals ermöglicht.
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Für die Ausbildung von Jungmedizinern
Die Aussichten, die sich für die Ausbildung von jungen Medizinern auftun, sind dem Projektverantwortlichen Reinhard Beichel zufolge viel versprechend: Neben dem Studium aus dem Lehrbuch könnten angehende Mediziner das Organ und komplexe Abläufe im menschlichen Körper künftig in realitätsnaher 3D-Darstellung anhand realer Daten kennen lernen.
Von der Computertomographie zur 3-D-Visualisierung

Hauptinformationsquelle für das Grazer Computermodell ist die Computertomographie, die dem Arzt aber nur zweidimensionale Querschnittbilder des betroffenen Organs liefert.

Durch das Augmented-Reality-System der Grazer Forscher vom Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen der TU Graz ist eine übersichtlichere 3-D-Visualisierung der Bilddaten möglich.

Die Arbeiten für den prämierten Beitrag wurden im Rahmen des FWF-Projekts "Virtuelle Leberoperation mittels segmentierter CT-Bilder" erstellt.
->   Institute for Computer Graphics and Vision
->   Grazer Universitätsklinik für Radiologie
->   Grazer Universitätsklinik für Chirurgie
->   www.innovatives-oesterreich.at
->   Mehr Informationen und Bilder zur "virtuellen Leber" bei der Uni Graz
 
 
 
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01.01.2010