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100 Jahre Versuchswirtschaft an der BOKU  
  Die Versuchswirtschaft der Wiener Universität für Bodenkultur (BOKU) feiert am Freitag ihr 100-jähriges Bestehen: Es sind die Versuchsfelder in Großenzersdorf, auf denen die Forschungsergebnisse der Universitätslabors in die Praxis umgesetzt werden.  
Für die Forscher der Universität für Bodenkultur, die sich mit den Lebensgrundlagen Wasser, Boden und Pflanzen beschäftigen, ist die Versuchswirtschaft unentbehrlich.
140 Hektar Versuchsfläche
Auf einer Fläche von 140 Hektar können sie die Theorie unter den verschiedenen Umweltbedingungen austesten.

Im Labor betreiben die Wissenschaftler Grundlagenforschung. Auf den Feldern untersuchen sie, ob ihre Forschungsergebnisse über längere Zeiträume und auf großen Flächen auch umsetzbar sind.
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Von Pflanzenzucht bis zu Wettereinflüssen
Drei Kerninstitute der Universität für Bodenkultur können ihre Forschungsergebnisse ohne die Felder und aufwendigen Geräte der Versuchswirtschaft nicht umsetzten.

Erstens das Institut für Pflanzenbau. Die Forscher testen den Anbau neuer Nutzpflanzen, umweltfreundliche Produktionstechniken, neue Erntegutsorten und Pflanzenzüchtungen ohne Gentechnik. Zweitens testet das Institut für Hydraulik den Wasserhaushalt im Boden. In Zeiten großer Trockenheit und Wassermangel ist es etwa wichtig, zu erforschen, wie die Feldpflanzen ausreichend mit Wasser versorgt werden können oder mit wenig Wasser auskommen können. Drittens testet das Institut für Landtechnik die neuesten Landmaschinen und den energiesparenden und umweltschonenden Einsatz von Technik in der Landwirtschaft. Dafür steht ein Fuhrpark mit den modernsten Geräten zur Verfügung.
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Vom Labor ins Feld
"Man kann im Labor Effekte messen, die unter natürlichen Bedingungen oft nur wenig wirksam sind, sodass sie für die Praxis keine Bedeutung mehr haben", erklärt Hans-Peter Kaul vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung.

Umgekehrt könne es sein, dass man nur im Feld unter heterogenen Bedingungen Effekte sehe, die man im Labor nicht beobachten könne, so Kaul weiter. "Weil ja von außen Einflüsse wie Temparatur und Luftfeuchtigkeit mitspielen."
Weiterentwicklung auf dem Versuchsfeld
Auch die Heterogenität des Bodens ist demnach entscheidend. "Im Labor misst man immer an einem Punkt während man im Feld unterschiedliche Bodenverhältnisse vorfindet", erläutert der Wissenschaftler.

"Manchmal ist es auch so, dass wir Ergebnisse aus dem Feld im Labor weiterentwickeln. Wir erforschen zum Beispiel, ob sich Umwelteinflüsse, die sich am Feld negativ auswirken, im Labor ausschalten lassen."
Nutzung auch für die Lehre
Die Felder der Versuchswirtschaft werden auch für die Lehre genutzt. Die Felder dienen als Demonstrationsbetrieb. Die Studenten können sehen, wie das, was sie an der Universität lernen, in der Praxis funktioniert.

Die fortgeschritten Studenten können im Lauf ihrer Diplom- oder Doktorarbeiten auch selbst Untersuchungen am Feld durchführen. Dabei lernen sie zudem, mit den komplizierten Messgeräten und landwirtschaftlichen Techniken umzugehen.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
->   Universität für Bodenkultur Wien
->   Versuchswirtschaft der BOKU
->   Alles zum Stichwort BOKU in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010