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Private Medizin-Uni: Erster Jahrgang studiert  
  An der Privaten Medizinischen Universität Salzburg (PMU) haben am Montag die ersten 42 Studenten den Unterricht begonnen. Die Absolventen sollen für die "Anforderungen der medizinischen Zukunft" gerüstet sein.  
Es gehe um die Synthese zwischen technisierter Medizin und Zuwendung zum Patienten, sagte Rektor Herbert Resch am Montag beim Start der PMU. Die angehenden Ärzte sollen vor allem Kommunikation mit den Patienten, Teamfähigkeit und Praxisnähe lernen.
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Mehrstufiges Auswahlverfahren - 400 Bewerber
Die Studierenden wurden in einem mehrstufigen Auswahlverfahren aus insgesamt 400 Bewerbern ausgewählt. Der Großteil komme aus Stadt und Land Salzburg, erklärte die für studentische Angelegenheiten zuständige Dekanin Monika Killer. Elf Studierende stammen aus Deutschland, zwei aus Südtirol. Pro Jahr kostet das Studium an der PMU 8.000 Euro. Für 30 Prozent der Studenten könne man einen Teil der Kosten über Stipendien finanzieren, sagte Killer.
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Finanzierung über Studiengebühren, öffentliche Gelder ...
Neben den Studiengebühren von 8.000 Euro pro Jahr finanziert sich die PMU über Zuwendungen des Landes, der Stadt und der Gemeinden sowie privaten Sponsoren. Im Vollausbau verfügt die PMU über ein Jahresbudget von 7,8 Millionen Euro.

Das Land stelle bis zum Jahr 2008 insgesamt acht Millionen Euro zur Verfügung, Stadt und Gemeindeverband jeweils 500.000 Euro, erläuterte Resch. Der Anteil der öffentlichen Hand betrage rund 30 Prozent.
Studiendauer: Nur fünf Jahre
Das Studium an der PMU dauert fünf Jahre - gegenüber sechs Jahren im staatlichen Medizinstudium. Der Studienplan orientiere sich sehr stark an den amerikanischen Medizinschulen, erläuterte Julian Frick, der für das Curriculum verantwortlich zeichnet.

Das erste Studienjahr - die vorklinischen Fächer wie Physik oder Chemie - wird weitgehend von der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg bestritten. Darüber hinaus sollen schon im ersten Jahr Kontakte mit Patienten stattfinden.
Organsysteme interdisziplinär, Patientenkontakt
Besonders stolz ist Frick auf das dritte Jahr, in dem die Organsysteme interdisziplinär behandelt werden. Im vierten Jahr steht ein Forschungstrimester auf dem Programm. In Kleingruppen sollen die angehenden Ärzte sehr viel mit Patienten arbeiten.
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Insgesamt 7.800 Stunden laut Lehrplan
Bevor die Studenten im Juli 2008 ihr Abschlusszeugnis erhalten, müssen sie noch eine wissenschaftliche Arbeit schreiben und ein Abschlussseminar mit den Themenschwerpunkten Pharmakologie, Palliativmedizin, Bioethik, First Love Ambulanz, Präventivmedizin und Public Health absolvieren. Insgesamt sieht der Lehrplan 7.800 Stunden vor.
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Rektor sieht gute Jobaussichten für Absolventen
Im Vollbetrieb werden an der PMU 210 Studenten unterrichtet. Die Arbeitsaussichten für die angehenden Mediziner bezeichnet Resch als gut. Es gebe zwar keine Jobgarantie, aber man werde sicher versuchen, die besten Studenten jedes Jahrgangs in Salzburg zu halten.

Die Lehrenden der PMU sind Ärzte der Landeskliniken, Mitglieder der Universität Salzburg sowie Mediziner von anderen Spitälern und Universitäten. Die Ärzte werden den Unterricht in ihrer Dienstzeit absolvieren, erläuterte Resch.

Dafür erhielten die jeweiligen Abteilungen eine Refundierung für die entzogene Infrastruktur. Mit dem Geld der PMU würden an den Kliniken rund 17 neue Stellen finanziert, so der Rektor.
->   Private Medizinische Universität Salzburg
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01.01.2010