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Schonendere Chemotherapie mit Hilfe der Natur  
  Mit Hilfe der Naturheilkunde wollen Krebsexperten die für Patienten besonders belastenden Nebenwirkungen der Chemotherapie lindern. Vor allem das Spurenelement Selen scheint demnach zu helfen.  
Selen sowie Inhaltsstoffe der Mariendistel, der Goldrute und der Ananas scheinen Leber, Niere, Blase und andere Organe von Tumorpatienten vor negativen Effekten dieser belastenden Behandlungsform schützen zu können, wie Cornelia von Hagens von der Universitäts-Frauenklinik in Heidelberg berichtete.
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Chemotherapie: Behandlung mit chemischen Mitteln
Unter Chemotherapie versteht man die Behandlung von Infektionserregern und bösartigen Tumorzellen mit chemischen Mitteln, den so genannten Chemotherapeutika. In der Infektionstherapie heißen diese Substanzen z.B. Antibiotika. Zur Bekämpfung von Tumorzellen werden in der Krebstherapie spezielle Zellgifte, die Zytostatika eingesetzt. Sie entfalten ihre Wirkung überwiegend im Zellkern.

Die Schädigung gesunder, körpereigener Zellen lässt sich dabei nicht immer vermeiden, denn die ebenfalls in den Zellstoffwechsel eingreifenden Mittel hemmen nicht nur das Wachstum der entarteten, sondern auch der gesunden Zellen: Dazu gehören in erster Linie die Zellen des Knochenmarks, die Haarwurzeln und die Schleimhaut im Mund bzw. im Magen-Darm-Trakt.
->   Informationen zur Chemotherapie (www.krebsinformation.de)
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Studie soll wissenschaftlichen Nachweis erbringen
Bisher gebe es dafür jedoch noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise. Dies wollen die Heidelberger Mediziner jetzt ändern.

In einer Studie werden 150 Brustkrebs-Patientinnen vor der Chemotherapie einer von drei Gruppen zugeordnet. Eine Gruppe erhält eine einstündige Beratung zu Ernährung und Lebensführung sowie Präparate mit den Inhaltsstoffen Selen, Silimarit, Solidago und Bromelain.

Die zweite Gruppe wird nur beraten, die dritte erhält ein Merkblatt über vitaminreiche Ernährung. Die Patientinnen sollen ein Tagebuch über ihr Befinden, ihre Aktivitäten und die Medikamenteneinnahme führen und werden regelmäßig in der Universitätsfrauenklinik befragt und untersucht.
Nebenwirkungen: Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall ...
Zu den häufigsten akuten Nebenwirkungen einer Chemotherapie zählen Übelkeit und Erbrechen, Müdigkeit, Schleimhautentzündungen, Haarausfall und Blutbildveränderungen durch Schädigung des Knochenmarks.

Besonders betroffen sind die weißen Blutkörperchen. Sinkt ihre Zahl stark ab, macht dies die Patienten vorübergehend anfällig für Infektionen. Dadurch kann es auch zu chronischen Schäden etwa am Herzmuskel kommen.
->   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg
->   Alles zum Stichwort Chemotherapie in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010