News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Auf dem Weg zum europäischen Hochschulraum  
  2010 soll ein gemeinsamer "Hochschulraum Europa" Realität sein - mit freiem Studienzugang und Kompatibilität von Zeugnissen und Abschlüssen. Über den Einigungsprozess wird nun in Berlin beraten.  
1999 wurde dieser Prozess bei einer Konferenz in Bologna gestartet - und seitdem als "Bologna-Prozess" bezeichnet wird. Donnerstag und Freitag treffen sich Bildungsminister aus 37 europäischen Ländern in Berlin, darunter auch Elisabeth Gehrer (ÖVP) für Österreich.
Anerkennung von Prüfungen und Abschlüssen
Zu den Eckpfeilern des grenzenlosen Studierens zählen ein europaweit einheitliches Studiensystem mit den Abschlüssen Bachelor, Master und Doktorat, das "European Credit Transfer System" (ECTS), mit dem absolvierte Prüfungen international anerkannt werden können, und Diplom-Zusätze, die die Vergleichbarkeit von Abschlüssen erleichtern.

Österreich sei bei der Umsetzung dieser Schlüsselbereiche im Vergleich mit anderen Ländern "überdurchschnittlich gut unterwegs", heißt es aus dem Bildungsministerium.
->   European Credit Transfer System
Österreich: Alle neuen Studien zu Kompatibilität verpflichtet
So sind seit 1999 alle neuen Bakkalaureat- und Magisterstudien und seit 2002 alle bestehenden Diplomstudien gesetzlich verpflichtet, das ECTS zu übernehmen. In der Realität wird es allerdings noch ein wenig dauern, bis dies tatsächlich flächendeckend eingeführt ist, heißt es im Ministerium, weil die Umstellung einen erheblichen Aufwand für die Unis bedeute.
Ab heuer: Möglichkeit eines "Diploma Supplement"
Ab dem am 1.Oktober beginnenden neuen Studienjahr sind die Unis verpflichtet, allen Absolventen auf Wunsch für ihr Diplom einen englischsprachigen Zusatz (Diploma Supplement) auszustellen. Dieser soll die Vergleichbarkeit von Abschlüssen und dadurch ihre Anerkennung im Ausland erleichtern, erklärte Sektionschefin Barbara Weitgruber, im Bildungsministerium für internationale Angelegenheiten zuständig, gegenüber der APA.

Im Unterschied zu anderen Ländern könnten österreichische Studierende auch schon ihre Studienförderung für einen bis zu viersemestrigen Auslandsaufenthalt mitnehmen.
Dreigliedriges Studiensystem gut angenommen
"Sehr gut angenommen" haben die Universitäten nach Einschätzung des Bildungsministeriums das dreigliedrige Studiensystem. Mittlerweile gibt es 152 Bakkalaureat- und 199 darauf aufbauende Magisterstudien.

Im alten System gibt es noch rund 180 Diplomstudien. Ein direkter Vergleich der Zahlen beider Systeme ist allerdings nicht möglich, da bei der Umwandlung eines Diplomstudiums vielfach mehrere Bakkalaureat-Studien entstanden sind.
Erweiterung in Richtung Südosteuropa geplant
Ein Schwerpunkt der Tagung in Berlin wird die geplante Erweiterung des "Bologna-Prozesses" um die Länder Südosteuropas wie Serbien-Montenegro, Albanien etc. sowie Russland sein, ein Schritt, der laut Weitgruber von Österreich sehr begrüßt wird.
->   Bologna-Prozess (Bildungsministerium)
->   European University Association
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Rektorenkonferenz: Ein Studiensystem für Europa (28.5.03)
->   Europäische Rektorenkonferenz startet in Graz (26.5.03)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010