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Forschungsrat: Empfehlungen für Sozialwissenschaft  
  Spezifische Nachwuchsförderung und nationale Schwerpunktprogramme: das sind zwei der Empfehlungen des Forschungsrats, mit denen die geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung verbessert werden soll.  
Ausgehend von einer Stärken-Schwächen-Analyse der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) im universitären und außeruniversitären Bereich verabschiedete der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) bei seiner Sitzung am Dienstag seine Empfehlungen.
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Vier Prozent der Forschungssondermittel
Von den Forschungssondermitteln in Höhe von 600 Mio. Euro für 2004 bis 2006 sollen laut Rats-Vorschlag vier Prozent (24 Mio. Euro) auf die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften entfallen.
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Defizite: Frühe Spezialisierung, wenig Teamarbeit und Austausch
Bei der Nachwuchsförderung ortet die vom Rat für den GSK-Bereich eingesetzte Arbeitsgruppe u.a. folgende Defizite: Nachwuchswissenschaftler würden sich oft zu früh und zu eng spezialisieren, die Betreuungsleistungen an den Unis seien unterschiedlich intensiv, Teamarbeit werde in den GSK kaum gefordert und gefördert, der Austausch zwischen Nachwuchswissenschaftern sei mangelhaft, etc.

Daraus resultiere ein Mangel an breitem Basiswissen, an Kompetenz bei schriftlichen und mündlichen Präsentationen der eigenen Arbeit, an Kooperationskompetenz sowie eingeschränkte Karrieremöglichkeiten im internationalen Vergleich.
->   Die gesamte Empfehlung des Forschungsrates zu den GSK (pdf-Datei)
"Kern der Qualitätsoffensive": DoktorandInnenprogramm
Als "Kern der Qualitätsoffensive in den GSK" schlägt der Rat deshalb ein DoktorandInnenprogramm vor. Konkret empfiehlt der RFT Doktoratsstipendien für Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, die kompetitiv von einer Förderstelle wie etwa dem Wissenschaftsfonds FWF vergeben werden sollen.

Zur Höherqualifizierung von Doktoranden sollten darüber hinaus interdisziplinäre Post-doc-Stipendien vergeben werden.
Nationale Schwerpunktprogramme zur Vernetzung ...
Nationale Schwerpunktprogramme im geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Bereich sollten nach Ansicht des Rates zwei grundlegende Schwächen der GSK-Forschung überwinden helfen, "indem sie zur Vernetzung von universitärem und außeruniversitärem Bereich sowie zur Fokussierung der Forschung beitragen".
... kein Ersatz für bestehende Forschungsfinanzierung
Die bestehende Forschungsfinanzierung durch die Fonds sollen diese Programme nicht ersetzen, sondern ergänzen. Mittelfristig sollten nach Ansicht des Rates mehrjährige, einander überlappende Programme eingerichtet werden, die konkrete Themenfestlegung durch ein Programmkomitee erfolgen, das von der GSK-Arbeitsgruppe des Rates eingesetzt wird.
"Temporäre Anschubfinanzierung" für Außeruniversitäre
Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen im GSK-Bereich haben laut RFT-Analyse "aus finanziellen Gründen große Schwierigkeiten, ihre Qualitätsstandards zu erhalten bzw. auszubauen".

Eine temporäre Anschubfinanzierung für drei Jahre mit anschließender Evaluierung könnte hier einen wichtigen Beitrag zur dynamischen Qualitätssicherung dieser Einrichtungen leisten, heißt es in dem Rats-Papier.
Suche von langfristigen Lösungen
Im Zusammenhang mit der Erfassung und Erhaltung des wissenschaftlichen und kulturellen Erbes erachtet der Rat eine rasche und kontinuierliche Bearbeitung vor allem des bisher ungesichteten Quellenmaterials für erforderlich.

Dafür müsse eine langfristige Lösung gefunden werden, wobei es - angesichts der Größenordnung der erforderlichen finanziellen Mitteln - um eine Entscheidung darüber gehe, was und wie viel erhalten werden soll und kann. Um eine Basis für diese Entscheidung zu haben, empfiehlt der Rat eine Erhebung über die betroffenen Bereiche, Zielsetzungen und Rahmenkosten.
->   Forschungsrat
->   Mehr über den Forschungsrat in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010