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Pflanzenschutz als neue Dienstleistung  
  Den Pflanzenschutz als zukunftsträchtiges Dienstleistungsangebot wollen Grazer Wissenschaftler forcieren: Spezialisten sollen Bauern beim Umgang mit Insektiziden und anderem helfen.  
Geht es nach den Vorstellungen des Forscherteams am Institut für Innovations- und Umweltmanagement, soll es in Zukunft Standard werden, dass Bauern den Einsatz von Insektiziden und Bioziden an so genannte "Pflanzenschutz-Contracter" auslagern, bzw. sich selbst als solche spezialisieren.

Jetzt sucht das Forscherteam Landwirte, die ihre Erfahrungen mit Pflanzenschutz sowie ihre entsprechenden Wünsche in die Modellentwicklung einfließen lassen möchten.
Überforderung der Landwirte?
"Landwirte werden beim Pflanzenschutz zunehmend überfordert: Gesetzliche Auflagen, neue Wirkstoffe, eine schwer überschaubare Produktpalette und nicht zuletzt unterschiedliche Krankheitsverläufe stellen eine große Herausforderung dar", meint der Grazer Chemiker Manfred Klade vom Interuniversitären Forschungszentrum (IFZ).

Er kooperiert im jüngst angelaufenen Forschungsprojekt "Innovazid - Innovatives Biozidmanagement in der Landwirtschaft mit dem Institut für Innovations- und Umweltmanagement der Universität Graz.
Contracting-Modell: Spezialist sorgt für Planzenschutz
Zu diesen hohen Anforderungen käme auch noch die Tatsache, dass eine auf komplexe Datenverarbeitung beruhende Technologie (Precision Farming) Einzug in die Landwirtschaft hält und künftig noch stärker werde.

In Zukunft könne es deshalb für den Landwirt einfacher sein, eine Art "Contracting-Modell" anzuwenden: Dabei beauftragt der Landwirt einen Spezialisten, der einen schädlings- oder unkrautfreien Hektar zu einem vorher vereinbarten Preis verrechnet", ist Klade überzeugt.
Weniger Pflanzenschutzmittel, geringere Kosten
Für Stefan Vorbach vom Institut für Innovations- und Umweltmanagement liegen die Vorteile dafür klar auf der Hand: "Der Landwirt kann seine Erträge sichern und spart zugleich Kosten, weil weniger Pflanzenschutzmittel verwendet werden".
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Interessierte Landwirte wenden sich an: Interuniversitäres Forschungszentrum, Tel.: 0316/813909-27 oder Institut für Innovations- und Umweltmanagement, Tel: 0316/380-3235. Weitere Informationen zum Projekt sind demnächst auf der Homepage von Innovazid abzurufen.
->   Innovazid
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Vorteile für Spezialisten und Konsumenten

Zudem könnten Spezialisten aus der Landwirtschaft ihr Know-How wiederum anderen Bauern als Dienstleistung anbieten. "So werden Arbeitsplätze geschaffen und gesichert", ist der Grazer Wirtschaftswissenschaftler sicher. Nicht zuletzt würden auch die Konsumenten davon profitieren, weil nachteilige Auswirkungen durch geringeren Pestizideinsatz vermieden werden, meinte Vorbach.
->   Institut für Innovations- und Umweltmanagement
->   www.innovatives-oesterreich.at
 
 
 
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01.01.2010