News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Geklonte embryonale Stammzellen gegen Parkinson  
  US-Forschern ist ein Schritt hin zum therapeutischen Klonen im Kampf gegen die Parkinson-Krankheit gelungen. Sie erzielten mit Hilfe von geklonten embryonalen Stammzellen deutliche Behandlungserfolge bei Parkinson-Mäusen.  
Dopamin-produzierende Zellen in Gehirn verpflanzt
In einer Serie spezieller Nährlösungen wuchsen die Embryo-Stammzellen zu Zellen heran, die den Hirnbotenstoff Dopamin produzierten. Dieser fehlt Parkinson-Kranken. Das Team pflanzte die neuen Zellen in die Gehirne von Tieren, deren Dopamin produzierende Zellen zerstört waren. Einige Wochen später zeigten die Versuchsmäuse in Verhaltensversuchen eine starke Symptomlinderung.

Ihre Arbeit stellen die Forscher um Lorenz Studer vom Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York in "Nature Biotechnology" vor.
...
Die Studie ist unter dem Titel "Neural subtype specification of fertilization and nuclear transfer embryonic stem cells and application in parkinsonian mice" in der Online-Ausgabe von "Nature Biotechnology" (doi:10.1038/nbt870, Ausgabe vom 21. September 2003) erschienen.
->   Nature Biotechnology
...
Zellen breiteten sich aus
Das Team wies anhand von Gewebsanalysen zwei Monate nach Einpflanzung der Zellen zudem nach, dass sich die neuen Zellen in der Dopamin produzierenden Hirnregion ausgebreitet hatten.

Da Parkinson-Kranken Dopamin fehlt, können sie ihre Muskeln schlecht steuern, auch diejenigen, die zum Sprechen nötig sind.
Nächster Schritt: Therapeutisches Klonen
Wann - und ob - die Tierversuche auf den Menschen übertragen werden können, ist offen. Die Dopamin produzierenden Zellen wurden bei den Versuchsmäusen künstlich zerstört. Weitere Verhaltenssymptome lösten die Forscher durch Injektion von Chemikalien aus.

Der nächste Schritt im Tierversuch wäre es, Zelllinien direkt aus dem Erbgut von Parkinson-Mäusen zu entwickeln und sie denjenigen Tieren wieder einzupflanzen, von denen sie gewonnen wurden. Dieses so genannte therapeutische Klonen hat zum Ziel, mit Hilfe des Erbguts eines Patienten Ersatzgewebe herzustellen, das vom Körper nicht abgestoßen wird.
Umstrittene Technik
Zum therapeutischen Klonen wird das Erbmaterial einer ausgewachsenen Zelle in eine entkernte Eizelle injiziert. Diese teilt sich dann mehrmals und wächst zu einem Stadium heran, aus dem embryonale Stammzellen entnommen werden. Aus diesen Stammzellen wollen Forscher einmal Ersatzgewebe für Patienten züchten.

Das therapeutische Klonen beim Menschen ist sehr umstritten, weil dafür im Labor eigens ein Embryo hergestellt werden müsste, der dann beim Gewinnen der benötigten Stammzellen wieder zerstört würde.
->   Memorial Sloan-Kettering Cancer Center
->   Mehr zum Thema Parkinson ...
->   ... und Klonen in science.ORF.at
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010