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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Pröll: Klimaschutz muss ernst genommen werden  
  Die durch Naturkatastrophen verursachten Schäden haben sich seit den 70er Jahren weltweit verfünffacht. Ursache ist laut Umweltminister Josef Pröll eindeutig der Klimawandel - Klimaschutz soll daher ernst genommen werden.  
Er richtet diese Aufforderung ausdrücklich an jene, die den Klimawandel herunterzuspielen versuchen. Die Trockenheit heuer habe zu neuerlichen massiven Ernteverlusten in der Landwirtschaft und zu Waldschäden geführt, so Pröll bei einer Pressekonferenz in Wien am Montag. Allein in Österreich betrugen die Hochwasserschäden im vergangenen Jahr rund drei Milliarden Euro.
Österreich muss am Kyoto-Ziel festhalten
Angesichts der weltweit sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels müsse Österreich an seiner internationalen Verpflichtung - dem Ziel des Kyoto-Protokoll - festhalten, den Kohlendioxidausstoß bis zum Zeitraum 2008-2012 um 13 Prozent unter den Wert von 1990 zu senken.

Derzeit gibt es allerdings statt 13 Prozent weniger fast zehn Prozent mehr Kohlendioxidausstoß als 1990 in Österreich, es müssen also schon beinahe 23 Prozent eingespart werden.
->   Mehr über das Kyoto-Protokoll
Verkehr als Hauptverursacher des CO2-Zuwachses
Schuld an dem erhöhten CO2-Ausstoß ist hauptsächlich der Verkehr, vor allem der Individualverkehr: ein Viertel aller Autofahrten geht über weniger als zwei, die Hälfte über weniger als fünf Kilometer, sagt Pröll.

Hier könne jeder Einzelne zum Klimaschutz etwas beitragen: Würde nur jede zweite der Fahrten unter fünf Kilometer eingespart, könnten damit eine Millionen Tonnen CO2 verhindert werden, sagt der Umweltminister.
Bewusstseinsänderung ist notwendig
Wie seine Vorgänger setzt Pröll im Verkehrsbereich vor allem auf Bewusstseinsänderung bei den Autofahrern. Darüber hinaus erwartet er Lenkungseffekte vom LKW-Roadpricing ab 2004 und positive Auswirkungen auch durch den vermehrten Einsatz biogener Kraftstoffe.
Umsetzung der Klimastrategie
Im übrigen soll die im Vorjahr beschlossene Klimastrategie konsequent umgesetzt werden, so Pröll. Das heißt etwa, 80 Prozent der Umweltfördermittel für klimawirksame Projekte auszugeben, mit den Ländern den Einsatz von Wohnbauförderungsmitteln für Klimaschutzmaßnahmen zu vereinbaren oder den Ökostromanteil in Österreich zu erhöhen.

Und noch im Herbst soll auch die EU-Emissionshandelsrichtlinie umgesetzt werden. Die soll Unternehmen erlauben, CO2 dort einzusparen, wo dies am kostengünstigsten möglich ist.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
->   Lebensministerium
 
 
 
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01.01.2010