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Lungenerkrankungen: Frauen holen auf  
  Frauen holen bei den chronischen Lungenkrankheiten im Vergleich zu den Männern deutlich auf. Das liegt - neben dem zunehmend "männlichen" Lebensstil - vor allem daran, dass sie immer mehr rauchen.  
Beim Ende September in Wien stattfindenden Kongress der "European Respiratory Society" (ERS) mit rund 15.000 Teilnehmern wird diesem Thema breiter Raum eingeräumt werden, erklärte jetzt der Kongresspräsident, der Wiener Spezialist Friedrich Kummer.
->   ERS Kongress 2003
COPD als globales Problem
Bei dem Kongress werden die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Lungenspezialisten diskutiert. Das derzeit wohl brennendste Problem: Die Entwicklung bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD).

Darunter verstehen die Fachleute jene Krankheit, die zumeist auf Grund des Rauchens mit einer chronischen Bronchitis beginnt und schließlich nach massivem Verlust an Atemkapazität in die Lungenblähung (Emphysem) und den qualvollen Erstickungstod führen kann. Weltweit gibt es 600 Mio. COPD-Patienten. In Österreich sind es mindestens 400.000 Erkrankte.
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Drei Millionen COPD-Tote jährlich
Kummer: "Natürlich hängt die COPD vor allem mit dem Rauchen zusammen. Doch bei Frauen gibt es offenbar auch eine COPD, die sich unabhängig vom Rauchen entwickelt." Trotzdem, 90 Prozent der Fälle an dieser Erkrankung sind weiterhin durch die Zigaretten bedingt. Weltweit sterben mittlerweile schon drei Millionen Menschen daran. In den kommenden Jahren soll die COPD in der globalen Rangliste der häufigsten Todesursachen von der vierten Stelle weiter nach oben "wandern".
->   Mehr zu COPD in science.ORF.at
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Chronische Beschwerden durch Virus-Infektionen
Ein wichtiger Punkt sind auch Infektionen der unteren Atmungsorgane. Kummer: "Hier gibt es Hinweise darauf, dass Virusinfekte in Kombination mit Allergenen den Weg für chronische Beschwerden bahnen."

Kommt es bei einem Virusinfekt gleichzeitig auch noch zu einer Belastung mit Allergie-auslösenden Substanzen, kann sich daraus ein Asthma entwickeln.
Lungenkarzinom: Neue Diagnosemöglichkeiten
Völlig neue Möglichkeiten tun sich bei der Frühdiagnose des Lungenkarzinoms auf. Mit der so genannten Low Dose Spiral-Computertomographie (CT) lassen sich sogar schon verdächtige Veränderungen in der Lunge von der Größe eines halben Zentimeters erkennen.

Friedrich Kummer: "Das Problem dabei ist, dass die Methode zwar sehr viel versprechend, man aber nicht immer weiß, was man mit den Ergebnissen anfangen soll. Man sieht 'Rundherde' und weiß nicht, ob man dann nur weiter beobachten oder sie chirurgisch entfernen soll."

Deshalb macht eine solche Untersuchung nur Sinn, wenn sie bei Menschen durchgeführt wird, die einen hohes Risiko für ein Lungenkarzinom haben. Kummer: "Man muss also Kriterien finden, mit denen man eine solche Risikogruppe ausreichend definieren kann. Männer, Raucher, Alter, Zigaretten-Packungs-Jahre etc. sind solche Kriterien."
->   Mehr zum Thema Lungenkrankheiten in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010