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Großoffensive gegen Kinderkrankheiten  
  Vor den klassischen Krankheiten sind Kinder durch Impfungen und Antibiotika gut geschützt. U.a. mit Hilfe eines pädiatrischen Exzellenzzentrums am Wiener AKH sollen nun schwerere Leiden bekämpft werden.  
Pädiatrisches Exzellenzzentrum in Wien
"Schleichend" wurde es eigentlich schon verwirklicht: das Wiener pädiatrische Exzellenzzentrum. Gebündelt wurden darin die Kräfte dreier klinischer Abteilungen am Wiener AKH und des dem AKH angeschlossenen St. Anna Kinderspitals.

Angestrebt wird eine optimale überregionale Österreichweite Betreuung auch in Zusammenarbeit mit den Uni-Kliniken in Graz und Innsbruck. Die Bandbreite der zu behandelnden Leiden ist groß.
"Jugend-Pass" analog zum Mutter-Kind-Pass
Da sind zum Beispiel pubertätsspezifische Probleme. Angestrebt wird die durchgehende Untersuchung des pubertierenden Kindes im 14. Lebensjahr. Und da haben es die Ärzte in Regelfall nicht mehr so sehr mit Mumps und Masern zu tun, sondern mit anderen Beschwerden im Zusammenhang mit Abnabelungsproblemen und Selbstfindungsschwierigkeiten meint Radvan Urbanek, der Leiter der Abteilung für Allgemeine Pädiatrie am Wiener AKH.

In Analogie zum Mutter-Kind-Pass streben die Mediziner einen "Jugend-Pass" an.
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Schwere Fälle sind teuer
Wirklichen Aufwand bedeutet natürlich die Behandlung von schweren Fällen wie Krebs bei Kindern, so Helmut Gadner, der Ärztliche Direktor des St. Anna Kinderspitals, im ORF-Radio.

Eine Knochenmarkstransplantation kostet bis zu 14.000 Euro. Zirca 30 solcher Fälle pro Jahr werden im St. Anna Kinderspital behandelt. Schon eine salopp gesagt normale Leukämiebehandlung mit guten Heilungschancen kostet pro Kind 58.000 Euro.
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Hauptproblem: Personalmangel
Doch das größte Anliegen der Kinderärzte bezieht sich auf den Personalmangel: Da immer mehr kleine Patienten direkt ins Spital kommen, ohne vorher beim Haus- oder Facharzt gewesen zu sein, gehen sehr viel Zeit und Energie für die Primärversorgung drauf, die eigentlich für die Behandlung von schweren Fällen gebraucht würden.

Gesucht werden von den Kinderkliniken daher Ärzte und Pflegpersonal. Damit einher geht natürlich der Wunsch nach der Hebung des Ansehens der Pflegeberufe allgemein. Weiters von den Medizinern gewünscht: Die angemessene Abgeltung ambulanter und tagesklinischer Leistungen.

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaft
->   AKH Wien
->   St. Anna Kinderspital
 
 
 
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01.01.2010