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Universitäten: Ab sofort doppelt so viele Kurzstudien  
  Österreichs Uniabsolventen sollen nicht nur mehr, sondern auch jünger werden. Ein wichtiger Schritt auf dieses Ziel hin war die Einführung der so genannten Bakkalaureatsstudien. Die Anzahl der angebotenen Fächer wird sich nun mehr als verdoppeln.  
Bisher gab es hierzulande 74 Kurzstudien, die mit dem Titel eines Bakkalaureus abschließen. Sie vermitteln kompaktes Wissen, und dauern nur sechs Semester. Somit sind die Absolventen im Idealfall einundzwanzig Jahre alt und sind zumindest akademisch vorgebildet.
Angebots-Sprung: Von 74 auf 150 Studiengänge
Im Herbst werden nun über 80 neue Bakkalaureats-Studien starten. Insgesamt werden damit mehr als 150 Studien im dreigliedrigen System mit den akademischen Abschlüssen Bakkalaureus, Magister und Doktor angeboten. Der zuständige Sektionschef im Bildungsministerium Sigurd Höllinger hofft auf positive Effekte:

"Studienzeiten werden sich verkürzen. Wir wissen zwar noch nicht, wie viele die Bakkalaureatsstudien studieren werden, rechnen aber mit regem Interesse. Daneben können selbstverständlich auch weiterhin Magister- und Doktoratsstudien betrieben werden."
"Internationale Konzerne haben großes Interesse"
Anfänglich vorgebrachte Sorgen, die Schnellschussakademiker könnten am Arbeitsmarkt nicht ernst genommen werden, wischt Höllinger vom Tisch: "Vor allem internationale Konzerne haben großes Interesse an Bakkalaureats-Absolventen".
Schwerpunkt: Kunst und Informatik
Der Schwerpunkt der Kurzstudien ist besonders an der Kunstunis und in der Informatik angesiedelt, nicht aber bei den übrigen Ingenieurwissenschaften, was überrascht; denn gerade junge Technik-Absolventen werden vielfach gesucht. Doch auch die Techniker werden noch nachziehen, hofft Höllinger.
Dreigliedriges Studium als EU-Ziel
Die Einführung des dreigliedrigen Studiums ist seit der "Bologna-Erklärung" von 1999 erklärtes EU-Ziel. Es soll durch eine vergleichbare Studienstruktur die Mobilität von Studenten fördern und die Vergleichbarkeit von Studienabschlüssen gewährleisten.

Österreich liegt mit rund 150 dreigliedrigen Studienrichtungen nunmehr im Europavergleich gut im Rennen.

Martin Haidinger, Ö1 -Wissenschaft
->   Mehr zu Bakkalaureats-Studien in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010