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ÖAW: Skepsis über Erreichung des Forschungsziels  
  Der neue Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Herbert Mang, ist skeptisch, dass die Regierung ihr Ziel der Erhöhung der Forschungsquote auf 2,5 Prozent des BIP bis 2006 erreicht.  
Allerdings gelte auch der Grundsatz "Better late than never", schränkte der neuen Präsident des ÖAW, Herbert Mang, bei einer Pressekonferenz anlässlich seines Amtsantritts am Mittwoch (1. Oktober) ein.

Sein Vorgänger Werner Welzig, der von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (VPÖ) in einer Feierstunde mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen der Republik ausgezeichnet wurde, hatte in der Forschungspolitik zuletzt immer wieder eine Differenz zwischen Programmankündigung und Realität geortet.
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Zur Person Herbert Mang
Mit Herbert Mang (61) rückt der bisherige Generalsekretär der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) an die Spitze der größten außeruniversitären Forschungseinrichtung Österreichs. Mang ist als Techniker Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der ÖAW, seit 1983 ordentlicher Professor an der Technischen Universität (TU) Wien, er leitet dort seit 1985 das Institut für Festigkeitslehre.
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"Außenminister der Akademie"
Mang sieht sich als "Außenminister der Akademie", der seine "Stimme erheben wird, wenn ich das Gefühl habe, dass für die Forschung zu wenig passiert". Sein Vorgänger habe es dabei oft nicht an Deutlichkeit vermissen lassen - "gehen Sie davon aus, dass ich mich bemühen werde, dem möglichst nahe zu kommen".

Auch die Politik Welzigs, neue Institute in verschiedenen Fachbereichen zu gründen, will Mang fortführen: Stillstand würde ein langsames Absterben der Akademie bedeuten.

Schon im Jänner 2004 soll in Wiener Neustadt ein Institut für integrierte Sensorik eröffnet werden. Die Basisfinanzierung für vier Jahre komme dabei aus dem Jubiläumsfonds der Nationalbank, Zusatzfinanzierungen vom Land Niederösterreich und der Gemeinde.
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Österreichische Akademien der Wissenschaften
Die ÖAW ist mit rund 700 Mitarbeitern Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung und gliedert sich in eine philosophisch-historische und eine mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse. Präsident und Vizepräsident müssen laut Geschäftsordnung verschiedenen Klassen angehören, ebenso die beiden Sekretäre, von denen einer als "Generalsekretär" auch die Geschäfte der Akademie führt.
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Schließen und Öffnen
Auf der anderen Seite werde man aber auch "dürre Äste abschneiden" und "den Mut haben, Institute zu schließen", wenn deren "Lebenszyklus" vorbei sei, betonte Mang.

Auch neue Wissenschaftsdisziplinen sollen an der ÖAW Chancen bekommen, betonte der neue Vizepräsident Herbert Matis. Als Beispiele nannte er generell Sozial- und Kulturwissenschaften sowie konkret Journalistik und Kommunikationswissenschaft.

Bei der Eröffnung neuer Institute suche man bewusst die Bundesländer, meinte ÖAW-Generalsekretär Herwig Freisinger. So existierten in Wiener Neustadt Fachhochschul-Studiengänge, die genau in dem gefragten Bereich tätig seien.

"Wir gehen dorthin, wo Köpfe vorhanden sind", ergänzte Mang. Als Beispiele nannte er für Innsbruck die Quantenoptik und Quanteninformation, für Wien die Biowissenschaften, für Graz die Weltraumforschung und für Linz die Mathematik.
->   Österreichische Akademie der Wissenschaften
 
 
 
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01.01.2010