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Schnellere Wundheilung mit weniger Narben  
  Ein Medikament zur schnelleren Wundheilung mit weniger Narben wurde von britischen Wissenschaftlern entwickelt. Das Mittel wurde schon am Menschen getestet und könnte in Zukunft nach Operationen oder Unfällen gegen die Entstehung von Narben eingesetzt werden.  
Das Mittel locke mit einem speziellen Stoff Zellen an, die an der Neubildung der Haut beteiligt sind, berichten die Wissenschaftler um Mark Ferguson von der Universität Manchester in dem britischen Wissenschaftsmagazin "New Scientist".
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Der Artikel im "New Scientist": Faster Healing with fewer Scars (Nr. 2415, S. 10, Ausgabe vom 3. Oktober 2003)
->   New Scientist
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Schnellere und bessere Heilung
Die Forscher um Mark Ferguson hatten demnach mehr als 300 Freiwilligen je zwei Wunden an den Armen zugefügt. In die eine spritzten sie ein wirkungsloses Scheinmedikament, in die andere Wunde das Mittel mit dem Wachstumsfaktor TGF-Beta-3.

Im Vergleich seien die Wunden mit der neuen Substanz schneller verheilt und hätten weniger Narben hinterlassen, sagte Ferguson dem Magazin. Das Mittel ist noch nicht auf dem Markt.
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Beste Ergebnisse bei über 60-jährigen
Bei über 60-jährigen seien die besten Ergebnisse erzielt worden, sagte Ferguson. Teilweise seien die Wunden mit dem neuen Mittel so gut verheilt, dass die Mediziner sie nicht mehr fanden.
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TGF-Beta-3
Die Forscher waren auf TGF-Beta-3 bei Untersuchungen von Wunden bei Säugetierföten gestoßen, die ohne Narben verheilten. In diesen Wunden sei ein hoher Anteil des Wachstumsfaktors gefunden worden. Dadurch würden zwei Zelltypen angelockt, die zur Heilung in die verletzte Haut wandern.

Ferguson vermutet, dass sich die Haut dadurch so schnell regeneriert, dass keine Narben entstehen können.
Noch eine Neuentwicklung für verbesserte Wundheilung
Eine ebenfalls schnellere Wundheilung mit weniger Narben verspricht ein spezielles Gel, an dem ein anderes Team britischer und neuseeländischer Wissenschaftler forscht. Sie entwickelten ein Gel, dass die Produktion des Proteins Connexin43 hemmt. Dieses Protein ist an der Kommunikation zwischen Zellen maßgeblich beteiligt.

Durch die Unterdrückung seiner "Botschaften" entzündeten sich Wunden weniger, was ebenfalls eine geringere Narbenbildung zur Folge habe und Wunden schneller heilen lasse. Die Wissenschaftler stellten ihre Studie im US- Fachjournal "Current Biology" vor.
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Der Artikel in der Fachzeitschrift "Current Biology": "Targeting Connexin43 Expression Accelerates the Rate of Wound Repair" (kostenpflichtig)
->   Current Biology
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Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Körber-Preis für Wundheilung ohne Narben (06.09.02)
 
 
 
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01.01.2010