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Treibhausgase: Wintertourismus trägt 6 Prozent bei  
  Der Wintertourismus trägt zu rund sechs Prozent zur Treibhausgas-Emission in Österreich bei. Relevant sind in erster Linie die Beheizung und der Wasserverbrauch in den Unterkünften sowie der Reiseverkehr.  
Zu diesem Ergebnis kam eine Analyse des Studienganges "Infrastrukturwirtschaft" der FH Joanneum in Kapfenberg. "Beschneiungs- und Liftanlagen spielen als Verursacher von CO2-Emission eine untergeordnete Rolle", so der Leiter des Studienganges, Michael Bobik.
CO2-Emissionen durch Unterkunft und Verpflegung
Hinsichtlich der CO2-Emissionen hat Bobik zwei deutliche Verursacher geortet: "Den wesentlichen Anteil machen Unterkunft und Verpflegung aus. Sie verursachen 58 Prozent der CO2-Emission des Wintertourismus." Der zweite große Faktor ist der An-, Abreise- und Zubringerverkehr in die alpinen Zonen mit 38 Prozent.
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FH-Studiengang "Infrastrukturwirtschaft"
Energie ist einer der Schwerpunktbereiche des Kapfenberger FH-Studiengangs "Infrastrukturwirtschaft". Zuletzt beschäftigte sich der Studiengang in diesem Bereich mit CO2-Reduktion, Kraft-Wärme-Kopplung und Kyoto-Reduktionsverpflichtung. Im Blickpunkt standen dabei vor allem die Handlungsmöglichkeiten einzelner Firmen, besonders in der Zellstoff- und der Stahlindustrie. In nächster Zukunft wollen die Kapfenberger Infrastruktur-Ingenieure verstärkt Themen des internationalen Emissionshandels behandeln.
->   Studiengang "Infrastrukturwirtschaft", FH Joanneum
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Beschneiungsanlagen relativ unbedeutend ¿
"Interessanterweise ergibt sich, dass die viel gescholtenen Beschneiungsanlagen, abgesehen von eventuellen lokalen Schäden, im Hinblick auf den Klimawandel unbedeutend sind", sagt Bobik.

Schneekanonen würden nur etwas mehr als ein Hundertstel zur gesamten durch den Wintertourismus verursachten CO2-Emission beitragen. Problematisch sei der Betrieb der Schneemaschinen dennoch: Sie führen zu erhöhtem Energieverbrauch gerade in den kalten Nächten, wo ohnehin schon Spitzenbedarf herrscht.
¿ auch Seilbahnen, Schlepplifte und Pistengeräte
Als "relativ unbedeutend" bezeichnet Bobik auch den Energiebedarf von Seilbahnen und Schleppliften sowie von Pistengeräten im Hinblick auf die CO2-Emission. Zusammen tragen sie rund drei Prozent der erhobenen Kohlendioxidbelastung des Wintertourismus bei.
Schluss: Hotel- und Verkehrssituation ändern
Die Schlussfolgerung ist klar, sagt Bobik: "Wer im Wintertourismus Klimagasemissionen vermindern will, muss vor allem dafür sorgen, dass in den Hotels nicht mit Heizung und übermäßigem Warmwasserverbrauch Energie verschwendet wird, und dass die Skigebiete leichter und bequemer mit der Bahn zu erreichen sind, um den Individualverkehr zu reduzieren."
->   Mehr zum Thema Treibhausgase in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010