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UV-Strahlen gegen Keime aus Klimaanlagen  
  Forscher wollen Bakterien und Schimmelpilzen in den Luftschächten klimatisierter Büros nun mit UV-Strahlen zu Leibe rücken. Die Methode soll künftig Millionen von Menschen vor Erkrankungen bewahren.  
Zugleich bliebe dadurch Arbeitgebern der Ausfall ihrer Angestellten erspart, betonen die kanadischen Wissenschaftler um Dick Menzies von der McGill University in Montreal im britischen Fachjournal "Lancet" vom Samstag.
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Der Artikel "Effect of ultraviolet germicidal lights installed in office ventilation systems on workers' health and wellbeing: double-blind multiple crossover trial" ist erschienen in "The Lancet", Bd. 362, S. 1785-1791, vom 29.11.03.
->   "The Lancet" (Artikel über Suche frei zugänglich)
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40 Prozent weniger Atemwegserkrankungen
UV-Strahlen töten viele der Erreger ab, die in Klimaanlagen gedeihen. Die Kanadier beobachteten, dass sich so Erkrankungen der Atemwege um 40 Prozent reduzieren ließen.

Da etwa 70 Prozent aller Berufstätigen in der industrialisierten Welt in klimatisierten Räumen arbeiteten, könnten die UV-Strahlen Heerscharen von Arbeitnehmern das Leben erleichtern, schreiben Menzies und Kollegen. Am meisten profitierten davon Allergiker und Nichtraucher.
Häufige Symptome: Schwellungen der Schleimhäute
Außer Beschwerden der Atemwege gehörten Schwellungen und andere Irritationen der Schleimhäute in Augen, Hals und Nase zu den am häufigsten auftretenden Symptomen durch Klimaanlagen-Keime. Hinzu kämen Muskel- und Gliederschmerzen.
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Details zur Studie: 771 Personen untersucht
Für ihre Studie beobachteten Menzies und Kollegen 771 Mitarbeiter aus drei klimatisierten Büros in Montreal. Ausgangsbasis war eine Phase von zwölf Wochen ohne UV-Bestrahlung der Klimaanlagen. Darauf folgten drei jeweils vier Wochen lange Phasen mit Bestrahlung von Auffangwannen und Tropfschalen sowie der Kühlelemente, wo sich Mikroben verschiedenster Art bevorzugt absetzen.

Schleimhautbeschwerden nahmen während der UV-Bestrahlung der Klimaanlagen um 30 Prozent ab, Atemwegsprobleme um 40 Prozent, wie das Forscherteam berichtet. Aus der Gruppe der Nichtraucher kamen zudem nur noch halb so viele Klagen über Muskelschmerzen.
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Kostenvergleich: UV kontra Krankheiten
Den Forschern zufolge würde die Installation der Geräte zur UV-Bestrahlung von Klimaanlagen bei einem rund 11.000 Quadratmeter großen Bürokomplex mit 1.000 Angestellten rund 52 kanadische Dollar (33,6 Euro) pro Kopf kosten.

Für Betrieb und Instandhaltung müssten jährlich rund 14 Euro pro Mitarbeiter veranschlagt werden - dies sei ein unbedeutender Betrag im Vergleich zum finanziellen Verlust durch den Ausfall kranker Mitarbeiter.
->   McGill University
 
 
 
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01.01.2010