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AIDS-Hilfe Wien: Keine Entwarnung für Österreich  
  Alle zehn Sekunden stirbt weltweit ein Mensch an AIDS. Zwar gab es heuer in Österreich erst sieben Todesfälle, Entwarnung könne man jedoch keineswegs geben, betonte die AIDS-Hilfe Wien Ende November 2003.  
Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Österreich steigt demnach wieder an: Täglich stecken sich hier zu Lande rund ein bis zwei Menschen mit dem Virus an.
Junge Erwachsene als Hauptbetroffene
Für 2003 rechnete die AIDS-Hilfe mit rund 400 Neuinfektionen, erklärte Geschäftsführerin Claudia Kuderna auf einer Pressekonferenz. Sie sieht einen kontinuierlichen Anstieg, nachdem die Zahl Ende der Neunziger auf rund 300 Fälle gesunken war:

"Das hatten wir schon lange nicht mehr." Hauptbetroffene seien die 20- bis 25-Jährigen, also die jungen Erwachsenen.
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Welt-AIDS-Tag: UNAIDS zieht Bilanz 2003
Mehr Infizierte, mehr Tote - und in manchen Ländern des südlichen Afrika bereits gleich viele Neuinfektionen wie Todesfälle: Das ist die Bilanz, welche die UN-Organisation "UNAIDS" anlässlich des Welt-AIDS-Tages 2003 am 1. Dezember gezogen hat. 40 Millionen Menschen weltweit sind HIV-positiv. Fünf Millionen infizierten sich in diesem Jahr neu mit der Immunschwächekrankheit, drei Millionen AIDS-Kranke starben.
->   Mehr dazu: AIDS 2003: Bereits 40 Millionen Infizierte (25.11.03)
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AIDS-Zahlen Österreich
Nach offiziellen Zahlen leben in Österreich derzeit rund 6.000 Menschen mit der Immunschwäche, die AIDS-Hilfe geht von 12.000 bis 15.000 Fällen aus, so Obmann Dennis Beck. Das sei ein bisheriger Höchststand.

Viele Menschen trauen sich aus Angst um ihre Partner und Angehörigen oft nicht, ihre Krankheit öffentlich zu machen, da sie sonst "massive Benachteiligungen hinnehmen" müssten.
Gravierende Auswirkungen einer Infektion
Neue Therapieformen, wie die Kombinationstherapie, versprechen trotz HIV-Infektion ein längeres Leben. AIDS sei von "der tödlichen zur chronischen, behandelbaren Krankheit" geworden, sagte Beck. Die Auswirkungen seien für viele Betroffene dennoch gravierend, warnte er.

Bei der näheren Untersuchung der Lebensumstände von rund 500 Klienten der Wiener AIDS-Hilfe habe sich gezeigt, dass mehr als die Hälfte monatlich 580 Euro zum Leben haben. Nur elf Prozent liegen über 872 Euro.

Haupteinkommensquellen seien AMS-Bezüge und Pensionen, rund 15 Prozent leiden unter "manifesten psychiatrischen Problemen", hauptsächlich Depressionen, so Beck. Ein tödliches Ende nahmen im heurigen Jahr in Österreich bisher sieben Fälle.
Initiative "Red Ribbon Award 2004"
Mit der Initiative "Red Ribbon Award 2004" will die AIDS-Hilfe nun verstärkt für Aufklärung bei Jugendlichen sorgen, sagte Geschäftsführerin Kuderna. Damit will die Vereinigung bei jungen Menschen schon früh die Benutzung von Kondomen als Schutz vor HI-Viren beim Geschlechtsverkehr zur Selbstverständlichkeit machen.

Auf der Homepage www.redribbon.at werden am 1. Dezember, dem Welt- AIDS-Tag, Wettbewerbe zu dem Thema abgehalten, an denen Einzelpersonen und Gruppen, wie etwa Schulklassen teilnehmen können. Die prämierten Beiträge sollen im Juli 2004 gekürt werden.
->   AIDS-Hilfe Wien
->   www.redribbon.at
->   Alles zum Stichwort AIDS in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010